Mülheim an der Ruhr. . Storch Georch, das 18 Meter hohe Wahrzeichen der Saarner Bürger, verrottet. Die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH will das Kunstwerk deshalb demontieren lassen. Eine Entscheidung, die viele Leute bedauern. Im WAZ-Lesercafé wollen wir darüber sprechen – und auch über andere Streitthemen.
Die Tage des Storchenturmes auf dem Saarner Kirmesplatz sind gezählt. Dass das 18 Meter hohe Wahrzeichen des Stadtteils langsam, aber sicher verrottet, ist längst bekannt und der Zugang deshalb seit Sommer 2012 verboten. Bisher aber hat Storch Georch die Sache einfach ausgestanden und weiter erhobenen Hauptes gen Saarn geblickt. Im Frühsommer jedoch geht es ihm wohl an den Kragen.
Die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH will das Kunstwerk von 2002 dann demontieren lassen, bestätigte am Montag Prokuristin Heike Blaeser-Metzger. Es ist ein Thema, das viele Saarner umtreibt – und das am Mittwoch ab 17 Uhr auf der Agenda im WAZ-Lesercafé steht.
Vielleicht schaut dann auch der Künstler höchstpersönlich vorbei
Vielleicht schaut dann auch der Künstler höchstpersönlich vorbei. Peter-Torsten Schulz ist jedenfalls betrübt über den drohenden Verlust seines liebsten Vogels, und doch plant er für Tag X ein Fest für die Bevölkerung; „in anderen Kulturen werden Beerdigungen ja auch gefeiert“. Er hat Vorschläge gemacht, wie der Storch gehalten werden könnte – „charmant wäre es, ihn einfach stehen und beranken zu lassen oder auf Böcke zu legen und mit Rosen zu bepflanzen“ – doch die Ideen stießen auf wenig Gegenliebe. Immer wieder kamen die Verantwortlichen mit Haftungsfragen: Was ist, wenn er umkippt? Was ist, wenn Menschen auf ihm rumklettern und runterfallen?
Mit einem Redakteur im Café Menzen diskutieren
Einmal im Monat diskutiert ein WAZ-Lokalredakteur in einem Café mit Bürgern. Mittlerweile waren wir in jedem Stadtteil – und gehen nun erneut auf Tour.
Diesmal laden wir Sie, liebe Leser, am Mittwoch, 4. Dezember, ab 17 Uhr zum angeregten Plausch ins Café Menzen, Düsseldorfer Straße 102, ein.
Nun also soll vollstreckt und der Storch gefällt werden. „Dann liegt er vor uns, die arme Sau“, so Schulz, „und man kann ihm das Holz aus den Rippen schneiden.“ Genau das plant er für den Tag des Abschieds. „Jeder Mülheimer kann sich zur Erinnerung ein Stück signieren lassen und mitnehmen – so wie einst bei der Berliner Mauer.“
Verlegung der Buslinie 132 von der Düsseldorfer Straße zur Straßburger Allee
Neben der Storch-Fällung gibt es weitere Themen, die den Saarnern (und anderen Mülheimern) unter den Nägeln brennen. Zum Beispiel die Verlegung der Buslinie 132 von der Düsseldorfer Straße zur Straßburger Allee. Im Mobilitätsausschuss vor zwei Wochen hatte ein Bürger seinem Ärger über die veränderte Linienführung noch einmal Luft gemacht; gerade für ältere, in der Mobilität eingeschränkte ÖPNV-Nutzer, sei diese mit Gefahren beim Queren der „Autobahn“ Straßburger Allee verbunden. Zudem könnten die Mädchen und Jungen der Klostermarktschule gefährdet sein, da sie künftig die Kölner Straße queren müssten, um zum Bus zu gelangen.
Uns interessiert, was Sie, liebe Leser, dazu sagen – und auch zu Themen wie dem Neubau-Projekt an der Otto-Pankok-Straße oder der Versieglung von Grünflächen, mit der sich unter anderem der Saarner Umweltverein beschäftigt. Willkommen also im Lesercafé!