Mülheim.

Unter den breiten Flügeln von Storch Georch ist das Kinderhilfsprojekt von seinem Erfinder Peter-Torsten Schulz, auch Pit genannt, gut aufgehoben. Mit weiten Schwingen hat sich Georch 2009 von Mülheim aus in die Welt aufgemacht, war in Kenia, Madagaskar, Kuba, Venezuela, Russland, Thailand und Sri Lanka. Bei der ersten Reise konnte das Storchenspiel mit taubstummen Kindern in der Schule Mirana und mit Mädchen im Waisenhaus Acany Avoko in Madagaskar starten.

100 Störche gegen sechs Räder

Ein Jahr später war Pit in Kenia und erlebte „mit 400 Kindern einen unvergesslich emotionalen Stork Day, auf dem wir 100 erstaunlich kreative Störche gegen sechs Fahrräder als Preise tauschten“. Neu war die musikalische Umsetzung von „Georgine, wo bist du?“ auf der Bühne in zwei Fassungen. Die Kinder basteln Störche mit Baströckchen und Strohhut, aus Pfeifenreinigern und mit Wäscheklammer als Schnabel. Daneben sammelt Pit kreatives und witziges Spielzeug aus aller Welt, das Straßenkinder aus den einfachsten Dingen herstellen. Das alles soll einmal in ein „Museum für Straßenkunst“ münden.

Dafür muss der Storch noch ein bisschen klappern. Kürzlich ist Georch in Südostasien gelandet. Pit war mit Ehefrau Christa Laos und Kambodscha. „Wir starteten in der alten Königsstadt Luang Prabang und besuchten dort das Waisenhaus Deak Kum Pa Orphange.“ Vorausgegangen waren die Bücher für das Storchenspiel. In Englisch. „Als Hauptproblem erwies sich, dass die 550 Kinder nur laotisch unterrichtet wurden.“

Übersetzung ins Laotische

Choummaly, die Leiterin, will es dennoch versuchen. Glück hatte man im Rivertime Ecolodge Resort, das Barnaby Evans, einem jungen Engländer gehört, der gleichzeitig Übersetzer ist und u.a. auch deutsch und laotisch spricht. „Er bot uns an, unser Büchlein ins Laotische zu übertragen.“ So hofft Pit, den Projekt-Partnern die Geschichte von Georch und Georgine bald in ihrer Heimatsprache zuschicken zu können.

Unterstützt wird „Pit’s Procject“ von Vereinen, Hilfseinrichtungen und privaten Partnern. In Siem Reab in Kambodscha trafen die Mülheimer Paul und Sara Wallimann aus der Schweiz, die mit ihrem Restaurant ein Modellprojekt für Waisen eingerichtet haben. „Waisen müssen mit 18 Jahren ihr Haus fast ohne Zukunftschancen verlassen. Paul klärte uns darüber auf, dass von Kambodschanern geführte Einrichtungen mit Waisenhaustourismus auf Gewinne aus sind. Auf Kosten der Kinder.“ Grund genug, dass sich der Restaurant-Chef nun für weitere Storchen-Partner in Kambodscha stark machen will.