Mülheim an der Ruhr. .

Aufregung im Stadthallen-Saal. Eltern, Großeltern und Geschwister der rund 140 tanzenden, schauspielernden, singenden und musizierenden Kinder und Jugendlichen warten am Samstag gespannt auf den Beginn der Kinderoper-Premiere „Karneval der Tiere – mal ganz anders“. Die Kinderoper, das Libretto geschrieben von der Mülheimer Lehrerin Ingrid Amelung mit Musik von Camille Saint-Saëns, Jacques Offenbach und Wolfgang Amadeus Mozart, lässt nicht nur die mehr als 30 jungen Musiker des Westfälischen Kammerorchesters aus Schwerte unter der Leitung von Barbara Stanzeleit glänzen.

Den rund 100 tanzenden und schauspielernden Mülheimer Schüler zwischen acht und zwölf Jahren bietet die Oper reichlich Gelegenheit, ihre tänzerischen und akrobatischen Fähigkeiten zu zeigen. Stepptanz, Hip Hop und Ballettelemente sowie die Lebendigkeit und stimmige Choreographie der bunt und originell kostümierten Tiergruppen sorgen beim Publikum für große Begeisterung. Applaus und begeisterte Pfiffe folgen nach jeder Szene.

Kinder klassische Musik näher bringen

Für Vergnügen sorgt auch die Rahmenhandlung. Lisa und ihr Bruder Felix kebbeln sich, Lisa denkt mit Schrecken an den Musiktest über das Orchesterwerk Karneval der Tiere des Pariser Komponisten Camille Saint-Saëns, den sie am kommenden Tag schreiben soll. Da erscheint mit Hilfe einer Zeitmaschine der Musiker höchstpersönlich und lässt mit seinem Zauberstab sein durch eine Afrikareise inspiriertes Werk vor den Augen der Kinder neu erstehen.

Lisa, ihr selbstbewusster und altkluger Bruder Felix und Marlene, die Ehefrau des Musikers, überzeugen durch ihr lockeres Spiel und witzige Dialoge. Nach dem flotten Can Can sagt Felix überzeugt: „Mann, war das cool!“

Schauspiel, professioneller Gesang und das Violoncello-Spiel des Komponisten Saint-Saëns, von dem erwachsenen Sänger Robin Grunwald einfühlsam vorgetragen, fügen sich harmonisch in Spiel, Tanz und Gesang der jungen Bühnenpartner ein. Nach einer Stunde und nach tosendem Applaus steht fest: Klassische Musik Kindern näher bringen – das ist mit dem ganz anderen Karneval der Tiere entzückend gelungen.