Holthausen/Mitte/Dümpten. .

Manche Informationen aus der Stadtgeschichte muss man sichern, bevor sie ganz aus der Erinnerung verschwinden. Unter dem Motto „erinnernsWert“ hat die Mülheimer Familienforscherin Bärbels Essers im vergangenen Jahr ein Projekt aus der Taufe gehoben, bei dessen Premiere sie Gründungsdaten von Mülheimer Betrieben, Geschäften und Handwerksbetrieben suchte.

In der Woche vom 4. bis zum 9. November soll es in der „Wertstadt“ (Löhberg 35/Kohlenkamp 34) um das Thema „bestattet in Mülheim“ gehen: Bärbel Essers will ihre Datensammlung zum Altstadtfriedhof und zum Kommunalfriedhof Holthausen ergänzen. Berthold Theißen plant ein ähnliches Projekt für die beiden Dümptener Friedhöfe. Beide Familienforscher suchen Informationen und private Fotos, die das frühere Aussehen der Gräber zeigen, oder heute nicht mehr existente Gräber abbilden.

Friedhöfe spiegeln das Leben einer Stadtgesellschaft, die Mülheimerin Bärbel Essers beschäftigt sich schon sehr lange damit. Vielen Bürgern ist etwa der alte, 5800 qm große Friedhof an der Röntgenstraße gar nicht bekannt. Der kommunale Friedhof für Holthausen wurde 1878 gegründet und schon 1918 wieder offiziell geschlossen. Bis 1965 durfte dort in bis dahin vorhandenen Wahlgräbern beerdigt werden. Rund 1800 Mülheimer wurden insgesamt dort bestattet.

Informationen über Verstorbene

Etwa 50 Gräber mit einem Gedenkstein gibt es dort noch. Das Amt für Friedhofswesen pflegt den alten Friedhof heute als Grünanlage und achtet auf die Standfestigkeit der Steine. Bärbel Essers hat sich bereits 2005 in dem Buch „Kommunalfriedhof in Holthausen“ mit dem Friedhof und den Familien beschäftigt (Rest-Exemplare gibt es noch in der Buchhandlung Röder, 5 €).

Die Familienforscherin hat alle Daten der dort oder auf dem (unter Denkmalschutz stehenden) Altstadtfriedhof bestatteten Menschen gesammelt, von den meisten hat sie auch Wohnort, Beruf, Familie. Frau Essers hofft, dass einige Bürger noch Bilder oder Dokumente finden und vom 4. bis zum 9. November im Wertstadtbüro (in der Zeit von 12 bis 14 oder 15 bis 17 Uhr) vorbeibringen. „Ich bin gespannt, was da noch kommt“, sagt sie. „An manches kommt man ja gar nicht mehr heran, weil es sich in Privatbesitz befindet.“ Die Bilder müssen nicht aus der Hand gegeben werden, sie können im Wertstadtbüro eingescannt werden.
Man kann auch mailen an: cornelia-schwabe@muelheim-ruhr.de