Mülheim. .
Etwa 800 mal im Jahr muss die Stadt Bürger anmahnen, damit sie das Grab ihrer Verwandten oder Bekannten pflegen. Angesichts von rund 50.000 Gräbern auf den städtischen Friedhöfen sei dies noch eine vertretbare Zahl, findet die Leiterin des Amtes für Grünflächen-Management und Friedhöfe, Sylvia Waage.
Allerdings: Die Zahl verwilderter Gräber steige. Für Sylvia Waage verbirgt sich auch dahinter ein Stück Globalisierung: „Viele Angehörige, gerade die jüngeren, leben nicht mehr in der Stadt.“ Eindeutig sei daher auch ein Trend zu pflegeleichten Gräbern festzustellen.
Pflegezustandskontrolle beginnt nach Pfingsten
Einmal im Jahr erfolgt auf den Friedhöfen eine Pflegezustandskontrolle. Sie beginnt immer nach Pfingsten, derzeit wird noch kontrolliert. „Wir gehen auch Beschwerden von Bürgern über ungepflegte Gräber nach“, sagt Waage und sieht in einem gepflegten Friedhof ein Aushängeschild für die Stadt.
Die Kommune schreibt beim Pflegemangel Angehörige umgehend an und fordert sie auf, sich um das Grab zu kümmern. Eine Art „rote Karte“ wird ans Grab gesteckt: bitte kümmern! Nach sechs Wochen erfolge die zweite Mahnung oder Erinnerung. Wenn dann keine Reaktion erfolge, werde das Grab eingezogen. Heißt: Es wird Rasen gesät, den die Stadt dann pflegt. „Die Kosten dafür“, so Sylvia Waage, „stellen wir natürlich in Rechnung.