Mülheim. .
Die Mülheimer Familienforscherin Bärbel Essers ist bei ihren Arbeiten rund um die Auswertung der „Volkszählung 1861“ (zu der sie bereits sieben Bücher veröffentlicht hat) schon häufig auf die Namen von alteingesessenen Betrieben gestoßen. Eine Liste mit 150 Gründungsdaten ist dabei nebenbei entstanden. Handwerksbetriebe, Geschäfte und Firmen sind darunter, die früher einmal in Familienhand lagen, und die es nicht mehr gibt. Oder Geschäfte, die die Jahrzehnte überdauert und heute einen anderen Namen haben. Auch das ist Stadtgeschichte.
"Gegründet in Mülheim"
Das brachte Bärbel Essers auf die Idee, in der Reihe „erinnernsWert“ Gründungsdaten der Geschäfte und Betriebe zusammenzutragen um sie für die Nachwelt zu erhalten. „Gegründet in Mülheim“ nannte sie die Veranstaltung, bei der sie die Bürger zur Mitarbeit einlud.
Daten, Dokumente, Fotos, Werbeanzeigen und vieles mehr
In der vergangenen Woche stand Bärbel Essers, wie berichtet, dann eine Woche lang im Wertstadt-Lokal als Ansprechpartnerin zu Verfügung. Für „Gegründet in Mülheim“ wurden Gründungsdaten und -dokumente, alte Fotos, Werbeanzeigen, Briefbögen und vieles mehr gesucht. Was vielleicht bei den Mülheimern noch so unbeachtet in den Schubladen schlummert.
Bürger meldeten sich schon im Vorfeld
Das Interesse war da, einige Bürger meldeten sich schon im Vorfeld oder kamen ins Wertstadt-Lokal am Löhberg/Kohlenkamp. „Ich wurde auch ständig auf der Straße angesprochen“, schmunzelt Bärbel Essers. Etliche kündigten an, ihr noch etwas bringen zu wollen. „Was da noch kommt, weiß ich noch nicht.“
Konditorei "Ferdinand Fabarius"
Gestoßen ist sie schon auf eine Konditorei,„Ferdinand Fabarius“, der sein Geschäft 1847 in Mülheim gründete. Und fünf Jahre später in die USA auswanderte, um in New York Pralinen zu machen. Bertha Osterkamps Betrieb hingegen, 1857 gegründete, existierte nicht weiter, als die Modistin (Putzmacherin, Hüte, Kopfschmuck) 1864 starb.
Bärbel Essers eigentliche Arbeit beginnt jetzt aber erst: Sie wird auf der Grundlage der erhaltenen Bilder und Dokumente im Stadtarchiv nach weiteren Informationen forschen, um sie gesammelt darstellen zu können.