Broich. .

Mit der Fußball-WM 2014 in Brasilien wird`s für Schottland wieder nichts. Dafür sind die Schotten seit dem 17. Jahrhundert bis heute unbestrittene Weltmeister im Whisky-Brennen. Davon konnten sich rund 2600 Besucher bei der Sprirituosenmesse „Aquavitae 2013“ am Wochenende in der Stadthalle überzeugen. Nach sechs Jahren in Essen war die Fachmesse erstmals in Mülheim an der Ruhr zu Gast.

66 Anbieter aus dem In- und Ausland präsentierten auf 2000 qm in den Foyers ihre hochprozentigen Produkte. Neben dem eindeutigen Schwerpunkt Whisky konnten sich die viele Konsumenten und einige Fachhändler auch über andere feine Destillate informieren, Obstbrände, Rum, Cognac, Wodka, Tequila, u.a. probieren.

Erst Vortrag, dann Verkostung

Warum liegt der Schwerpunkt auf Whisky? - „Whisky ist die meistverkaufte Spirituose hier im Ruhrgebiet. Dieser Trend hat sich in den letzten acht Jahren noch verstärkt“, weiß Thilo Marquaß, Geschäftsführer des Essener Wein- und Spirituosenhändlers Rolf Kaspar GmbH, der die „Aquavitae“ 2006 aus der Taufe hob. In vier so genannten Tasting-Räumen prüften hunderte Besucher mit Nase und Gaumen ausgiebig Flavour und Qualität von 28 alkoholischen Erzeugnissen, vor allem verschiedenen Whisky-Erzeugnisse aus Schottland.

Doch ähnlich wie bei einem Weinseminar hatten die Veranstalter bei ihren „Tastings“, also Verkostungen, die Theorie vor die Praxis gesetzt. Ausgewiesene Fachleute wie Manager Alex Bruce von der Adelphi Distillery Ltd. aus der schottischen Provinz Argyll, erläuterten ausführlich Herkunft, verwendete Rohstoffe und Produktion besonderer Whisky-Sorten. Danach, erst danach, durften die Besucher kosten, aus schlanken, eigens verteilten Whisky-Gläsern. Daneben wurden an den Ständen echte Whiskyraritäten, einige 40 bis 50 Jahre gereift, glasweise zum Verkosten angeboten. So nahmen viele Gäste am Ende hochprozentiges Fachwissen mit nach Hause . . .

Auch interessant

Einige der „Tastings“ waren übrigens schon vor Beginn der Spirituosenmesse am Samstag Mittag restlos ausverkauft. Besonders großer Andrang herrschte beim Vortrag des „Whisky-Papstes“ Charles Maclean. Der in Glasgow geborene Schotte, der auf einem Bauernhof vor den Toren von Edinburgh lebt und arbeitet, hat sich zum Thema Whisky international einen großen Namen gemacht - mit 14 Büchern, zahlreichen Fachaufsätzen, Vorträgen und Interviews zu Schottlands wichtigstem Exportprodukt. Maclean wurde 2003 nicht nur mit einem Preis bei der „International Wine & Spirit Competition“ ausgezeichnet, einem in Fachkreisen renommierten Wettbewerb. Er ist auch Mitglied in dem erlauchten Whisky-Fachgremium „Keepers of the Quaich“, was so viel bedeutet wie „Bewahrer des Kelches“. Dieser Orden mit rund 1900 Mitgliedern aus 93 Staaten, gegründet von der schottischen Whiskyindustrie, wacht über die Qualität des hochprozentigen Getränks.