Mülheim. . In der Mülheimer Stadthalle lasen der preisgekrönte Comedy-Künstler Bastian Pastewka und der unter anderem als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler Dietmar Bär aus Jan Peter Bremers Buch „Der amerikanische Investor“, in dem man den fliegenden Milliardär und Karstadt-Käufer Nicolas Berggruen wiedererkennen kann.
Es ist wahrlich eine schräge Geschichte. Denn auf einmal entdeckt der kauzige Schriftsteller in seiner Wohnung im Berliner Kiez die ersten Risse in der Wand. Sein Haus und sein Leben sind in Schieflage geraten. Schuld daran ist „Der amerikanische Investor“, der im gleichnamigen Roman von Jan Peter Bremer das alte Mietshaus in wohlkalkulierter Rendite-Erwartung gerade luxussaniert.
In der vom Literaturbüro Ruhr veranstalteten Reihe „Café Schlaflos“ lasen jetzt in der Stadthalle der preisgekrönte Comedy-Künstler Bastian Pastewka und der unter anderem als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler Dietmar Bär aus Bremers hochgelobtem Buch aus dem Jahre 2011, in dem man den fliegenden Milliardär und Karstadt-Käufer Nicolas Berggruen wiedererkennen kann.
Synchrones Wassereinschenken und Nervosität
Ein für Literaturlesungen großes Publikum spendete dann reichlich Begrüßungsbeifall für die beiden prominenten Künstler, die sich die Hände reichten und nebeneinander an zwei Einzeltischen Platz nahmen. Es gab ein synchrones Wassereinschenken und schon war die Angst des Schriftstellers für alle im Saal hörbar.
Bastian Pastewka und Dietmar Bär, der immerhin mit der „Goldenen Kamera“ als bester deutscher Schauspieler ausgezeichnet wurde, begleiteten Jan Peter Bremer mit sonoren Vorlesestimmen und dem notwendigen Timing und Rhythmus für den Text seiner taggeträumten Groteske von der allmählich abrutschenden Wohnung und Existenz, die man auch als Metapher für eine Welt sehen kann, die aus den Fugen geraten ist. Der Schriftsteller will einen Brief an den Investor schreiben, doch die Angst lähmt ihn. Antriebslos liegt er schließlich mit Depressionen als Opfer des amerikanischen Investors im Bett. Frau und Kinder haben ihn verlassen.
In den Wahnsinn gefolgt
Bär und Pastewka folgen der gequälten Kreatur im wechselseitigen und pointierten Vortrag in den vorgezeichneten Wahnsinn. Aus einem geschriebenen Monolog wird ein auch mimisch überzeugendes Kammerspiel des gesprochenen Wortes, das diesen geistreichen Text zum Funkeln bringt.