Mülheim. . Hohes Konfliktpotenzial für die Anwohner hat der Sportplatz zwischen Saarner Straße und Heerstraße in Mülheim schon seit dem Ausbau vor einigen Jahren. Doch seit kürzlich die erste Mannschaft des VfB Speldorf dort spielte – wenn auch nur ausnahmsweise –, reicht es manchem Anwohner gründlich.
Von ungeniertem Pinkeln der Zuschauer in die angrenzenden Gärten bis zu regelmäßigem Radau der trainierenden Spieler bis weit nach der eigentlichen Spiel- und Trainingszeit ist nun die Rede.
„Es wurde uns 2009 vom Ausschuss in die Hand versprochen, dass der VfB hier nicht spielen wird“, wetterte eine sichtlich entnervte Anwohnerin in der gestrigen Sitzung des Sportausschusses. Doch als vor kurzem die Haupttribüne des Ruhrstadions erneuert werden musste, verlegte man zwei Spiele notgedrungen doch an die Saarner Straße.
Lärm dringt durchs Fenster
Das aber war für manche Anwohner das Tüpfelchen auf dem „i“. Von 10.30 Uhr bis weit nach 23 Uhr soll hier jeden Sonntag gekickt und gesungen werden, „so dass man es selbst durch die doppelt verglasten Fenster hört“, klagt eine Anwohnerin.
Der Lärmpegel sei auch in der Woche bis 22 Uhr noch hoch, obwohl die Trainings offiziell um 20.30 Uhr beendet sein sollen. „Aber bis die Spieler sich umgezogen und den Platz geräumt haben ...“, wendet die Frau ein. Die Vorgaben der Lärmschutzverordnung würden nicht überschritten, doch im Ausschuss sagte die Leiterin des Mülheimer Sportservice, Martina Ellerwald, zu, Gespräche mit dem Vereinsvorstand führen zu wollen. Die Spiele des VfB blieben eine Ausnahme, versicherte sie.
Konflikt spitzt sich zu
Doch der Konflikt zwischen Anwohnern und Sportvereine könnte sich weiter zuspitzen. Schließlich wäre dem VfB Speldorf ein Wechsel vom Ruhrstadion an die Saarner Straße wohl nicht unangenehm. Denn seit dieser von seiner früheren Stätte Blötter Weg in Speldorf nach Styrum wechselte, bleiben offenbar die Zuschauer weg.
Angeblich sind die Besucherzahlen von durchschnittlich 500 pro Spiel auf etwa 100 gesunken. Kenner hatten schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass Speldorfer Zuschauer eben nicht nach Styrum fahren. Erschwerend kommt hinzu, dass dem Verein der Hauptsponsor verloren ging. Die Einnahmen durch Zuschauer gewinnen damit an Bedeutung Die Anwohnerin sieht aber mehr Probleme auf sich zukommen. Denn neben dem Lärm sei auch der Parkplatz nicht für so viele Zuschauer ausgelegt: „Es gibt nur real 62 Plätze. Beim Spiel im August haben die Autos die Saarner Straße zugeparkt.“