Mülheim.
Freudiges Wiedersehen? Schreck in der Morgenstunde? So oder so startet am Mittwoch die Schule. Nur die rund 1250 Mülheimer I-Männchen müssen sich noch etwas gedulden und haben erst am Donnerstag ihren großen Tag. Im vorigen Schuljahr gab es übrigens deutlich mehr Erstklässler in der Stadt: Da waren es etwa 1400 Mädchen und Jungen.
Dennoch ließen sich nicht alle Wünsche nach Ganztagsbetreuung erfüllen, die im November, zeitgleich mit der Schulanmeldung, abgefragt wurden. „Damals gab es rund 130 Kinder, für die kein Platz in der OGS zur Verfügung stand“, berichtet Peter Hofmann, der im Amt für Kinder, Jugend und Schule für den Schulbereich zuständig ist.
Zusätzliche Gruppe eingerichtet
Per Ratsbeschluss wurde eine zusätzliche Gruppe an der Grundschule Krähenbüschken eingerichtet, bleiben rund 100 Erstklässler, für die berufstätige Eltern andere Lösungen finden mussten: Sei es 8-bis1-Betreuung oder Oma & Opa...
Eine bemerkenswerte Quote kann die Stadt dagegen vorweisen, wenn es um Inklusion geht. „30 Prozent der Kinder mit Förderbedarf besuchen eine Regelschule“, sagt Schulrätin Heike Freitag. „Mülheim ist hier schon sehr weit.“
An neun Grundschulen findet bereits gemeinsamer Unterricht statt, eine Ausweitung im gerade begonnenen Schuljahr ist aber nicht zu erwarten, da die entsprechende Änderung des Schulgesetzes noch aussteht. „Wir sind in einer Umbruchphase“, erklärt Peter Hofmann, „und werden zum Schuljahr 2014/2015 veränderte Rahmenbedingungen haben.“ Erst dann lässt sich überblicken, welche Budgets für gemeinsamen Unterricht zur Verfügung stehen, wie viele Förderschul-Lehrer wechseln.
657.000 Euro in Brandschutzsanierungen investiert
Andere Schul-Baustellen sind dagegen bewältigt: Während der fast siebenwöchigen Unterrichtspause wurden an zwölf Mülheimer Schulen insgesamt 657.000 Euro in Brandschutzsanierungen investiert. Und an sechs weiteren Standorten wurden im Rahmen des Bildungsentwicklungsplanes rund 1.736.000 Euro verbaut. „Alles, was in den Sommerferien fertig werden sollte, weil es mit viel Lärm und Dreck zusammenhing, ist abgeschlossen“, versichert Stadtsprecher Volker Wiebels.
Umzüge gibt es auch: So stellen die Kinder die Katharinenschule am heutigen Mittwochmorgen erstmals an der Frühlingsstraße ihre Tornister ab, im Gebäude der ehemaligen Hauptschule Speldorf, die vor den Sommerferien auslief.
Neuland betreten auch die rund 1500 Fünftklässler in Mülheim, die ab jetzt eine weiterführende Schule besuchen – und auf dem Hof plötzlich wieder die Kleinen sind.
Kein Lehrerüberhang an den Gymnasien
Der doppelte Abi-Jahrgang hat die Gymnasien verlassen, doch mit einem komfortablen Lehrerüberhang zum neuen Schuljahr rechnet man dort nicht. So erklärt Ulrich Stockem, Leiter der Otto-Pankok-Schule und Sprecher der Mülheimer Gymnasien, dass es an seiner Schule aufgrund von positiven Anmeldezahlen und Quereinsteigern nur 23 Schüler weniger seien als 2012. „Das entspricht etwa einer Lehrerstelle“, die jedoch an anderer Stelle gleich wieder aufgesogen wurde, da es auch Pensionierungen gab.
Personell ist das Otto-Pankok-Gymnasium derzeit zu 100 Prozent besetzt, Gleiches gilt für die Luisenschule, die 60 Jugendliche weniger besuchen als vor Jahresfrist. „Aufgrund von Pensionierungen haben wir Lehrkräfte verloren und sind nun ausgeglichen besetzt“, erklärt Schulleiter Bernd Troost.
Das G8-Modell bewertet er als „erfolgreich bis zum Abitur“. An der Luisenschule werde es keine Straffung der Lehrpläne geben, wohl aber Fortbildungen im Hinblick auf die neuen Kernlehrpläne für die Oberstufe, die 2014/2015 eingeführt werden.
Darauf stellt sich auch die Otto-Pankok-Schule ein. Und: „Wir werden jetzt an die Revision der Sekundarstufe-I-Lehrpläne gehen“, kündigt Stockem an, „und schauen, an welchen Stellen sie entlüftet werden können.“