Mülheim.

Über 90 Prozent der Unternehmen in der MEO-Region bemängeln, dass in den letzten zwei Jahrzehnten zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert worden ist. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK). „In den letzten Wochen konnten wir sehr gut beobachten, was passiert, wenn die Infrastruktur über Jahre vernachlässigt wird. Dann ballen sich die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen und führen zu Engpässen im Verkehr“, kritisiert IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel.

Erfreulich sei, dass die Politik das Thema Infrastruktur endlich entdeckt habe. „Hoffentlich folgen im Anschluss an die Ankündigungen im Wahlkampf nun auch Taten“, so Kruft-Lohrengel. Das belegen auch die IHK-Umfrageergebnisse: Für 94 Prozent der befragten Unternehmen haben Autobahnen eine wichtige bzw. sehr wichtige Bedeutung. Mit ein wenig Abstand folgen die Bundes- und Landesstraßen.

Mit Sorge registriert die IHK, dass zwei Drittel der befragten Betriebe mit dem Zustand der Autobahnen – dem immerhin wichtigsten Verkehrsträger für die Wirtschaft – unzufrieden bzw. weniger zufrieden sind. Darüber hinaus steht der ÖPNV bei den Betrieben weit oben auf der Agenda. Die Realisierung des Rhein-Ruhr-Express findet sich in den Antworten häufig wieder. Insgesamt wird ein Ausbau des Schienennetzes für sinnvoll erachtet.