Mülheim. Schneller, moderner, besser: Der “Rhein-Ruhr-Express (RRX)“ soll ein modernes Gefährt werden, welches auch noch für zusätzliche Verbindung sorgen und Mülheim somit zu einem der Gewinner machen soll. Doch konkrete Infos, wann der RRX überhaupt anrollen wird, gibt es noch nicht.
Geredet wird seit Jahren über die neue Wunderwaffe der Deutschen Bahn: Fahrgäste dürften sich freuen auf einen Zug der Extraklasse und über zig zusätzliche Verbindungen, lauten die Versprechungen. Mit dem „Rhein-Ruhr-Express (RRX)“ werde man auf einen Schlag viele aktuelle Probleme im NRW-Bahnverkehr beheben. Und auch Mülheim würde profitieren. Wie schön!
Doch was kommt da auf uns zu, wann soll es losgehen, und wie steht’s um die Finanzierung, wollten wir wissen. Wir fragten nach bei der zuständigen Pressestelle der Bahn – und erfuhren: wenig Konkretes
"Mülheim würde damit klar zu den Gewinnern gehören"
Tagsüber werde der RRX zu einer deutlichen Taktverdichtung zwischen Köln und Dortmund führen, teilte die Sprecherin mit. „Alle 15 Minuten wird der Hauptbahnhof vom RRX angefahren“, berichtete sie – und zwar mit Zügen aus beiden Richtungen. Geplant seien außerdem zwei weitere stündliche Verbindungen: der RE 2 zwischen Münster und Düsseldorf sowie der RE 42 zwischen Münster und Mönchengladbach. „Mülheim würde damit klar zu den Gewinnern gehören“, betonte die Sprecherin mehrfach. Denn bislang halte der Regionalexpress ja nur vier Mal stündlich – „und zwei Verbindungen pro Stunde mehr – das hat nicht jede Stadt“.
Die S-Bahn werde zur Hauptverkehrszeit unverändert im 20-Minuten-Takt fahren, verspricht sie, und es gebe auch keine Pläne, am Fernverkehrsangebot etwas zu ändern. „Da sind wir aber abhängig von den Entwicklungen des Marktes.“
Der Zug werde in der Spitze 160 km/h fahren
Angedacht ist, dass der RRX auf der Fernbahnstrecke unterwegs ist und dass er einen „deutlich höheren Komfort“ bieten wird. Heißt? Die Sprecherin schwärmt von „tollem Innenraum-Design“, benutzt Worte wie „modern“ und „neu“. Konkret wird sie nur an einem Punkt: „Es soll einen Niveauausgleich zwischen Bahnsteig und Türschwelle geben.“ Menschen im Rollstuhl oder mit einem Kinderwagen sollen es also künftig leichter haben.
160 km/h werde der Zug in der Spitze fahren – doch um Zeitgewinn gehe es eher nicht, sondern um besagte Taktverdichtung und gute Folgeanschlüsse. Damit werde eines der Hauptprobleme angegangen: die oftmals qualvolle Enge in den Zügen. „Wir werden die Kapazität steigern.“ Zahlen? Fehlanzeige.
Der RRX scheint ferne Zukunftsmusik zu sein
Apropos Zahlen: Wann geht’s los? Und wer zahlt die Zeche? Spätestens jetzt wird im Telefonat mit der Bahn klar: Das Hohelied auf den RRX ist Musik für eine sehr, sehr ferne Zukunft! 2014 werde es erst einmal um die Finanzierung eines Abschnittes zwischen Köln und Langenfeld gehen, so die Sprecherin. Grundsätzlich könne man aber festhalten: Die Politik wolle sich weiterhin intensiv bemühen. . .
Eine Nachricht hat sie dann doch noch für alle Wartenden: „Die RRX-Tarife werden die gleichen sein, die jetzt schon im Nahverkehr gelten.“