Mülheim.
Dass die Innenstadt mehr bietet als mancher Mülheimer glaubt, wird die MST nicht müde zu betonen. Das Positive in den Vordergrund zu rücken, ist ja auch eine Aufgabe der Mülheimer Marketing und Tourismus GmbH, die jetzt eine Neuauflage ihrer Broschüre „Unsere City – Einkaufen in der Innenstadt“ präsentierte. Doch die Zahlen, die City-Managerin Gudrun von der Linden nennt, lassen durchaus aufhorchen: Über 250 Adressen finden sich in der Broschüre, die demnächst überall ausliegen wird, und das sind noch längst nicht alle Händler oder Dienstleister. 92 davon sind Ladenlokale im Forum, 191 liegen in der Innenstadt. 95 Prozent der Geschäfte außerhalb des Forums sind keine Filialisten, sondern inhabergeführt: Hier bedient der Chef/die Chefin.
„Die Geschäfte in der Mülheimer Innenstadt sind ein Geheimtipp in Sachen Individualität“, betont Gudrun von der Linden. Vom Nähgarn bis zum Kochtopf sei beinahe alles zu bekommen. „Fachgeschäft über Fachgeschäft“ warte auf Kundschaft. „Wir haben hier nur zwei Ein-Euro-Shops.“ Vor allem die Seitenstraßen böten eine hohe Qualität, betont auch MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs.
Derzeit 60 Leerstände in der Innenstadt
43% der Geschäftsleute, die sich in der Broschüre vorstellen, betreffen Shopping, 21% den Bereich „Fit, schön, gesund“, 28% den kulinarischen Sektor Essen und Trinken und 8% betreffen den Servicebereich, vom Schuster bis zum Schlüsseldienst. Ein Register soll die Suche erleichtern. Alphabetisch sortiert kann man nach dem Shop oder nach Marken suchen. Die Geschäfte stellen sich mit Foto und „Visitenkarte“ vor, samt E-Mail-Adresse, Homepage und Öffnungszeiten. Hier müsse es in der Innenstadt, im Bereich außerhalb des Forums, verlässlichere Zeiten für den Kunden geben, so die MST. Vor allem am Samstag sind einheitliche Öffnungszeiten – etwa bis 16 Uhr – sinnvoll. Doch das dürfte bei inhabergeführten Geschäften, nicht immer umzusetzen sein.
60 Ladenlokale stehen derzeit in der City leer. Shops zwischen 300 und 500 qm Fläche seien häufig für Filialisten zu klein und für Einzelanbieter zu groß, sagt Gudrun von der Linden, die die künftige Entwicklung der Innenstadt dennoch positiv bewertet. „Wir haben ein großes Potenzial an Flächen, die auch für Existenzgründer geeignet sind.“