Paul Heidrich, Mitglied des Katholikenrates, widerspricht dem Marktorganisator Norbert Hermanns. Gegen den Neuwarenverkauf mobilisiert nicht nur der Einzelhandelsverband, sondern ein breites Bündnis.

Unwidersprochen will Paul Heidrich die Behauptung von Norbert Hermanns nicht stehen lassen. Der Marktorganisator hatte den Einzelhandelsverband und insbesondere den Händler Heinz Wilhelm Paschmann als Gegner der Trödelmärkte genannt und versucht die Auswirkungen auf den Einzelhandel als zu vernachlässigend darzustellen. Heidrich, der Mitglied des Katholikenrates ist, weist auf das vor drei Jahren in Mülheim geschlossene Bündnis hin, dem neben den Kirchen auch die Gewerkschaft Verdi, die Industrie- und Handelskammer sowie der Verband der Deutschen Schausteller und Marktkaufleute angehören. Die Initiative zu diesem Bündnis sei von den Kirchen ausgegangen. Das hatte Heidrich schon 2011 in einem Brief an den Verband der Deutschen Marktgestalter, dessen Vorstandsmitglied Hermanns ist, geschrieben.

Sinnstiftender Kontrapunkt

Der Grund für die Kirchen, gegen den Neuwarenverkauf auf den Trödelmärkten vorzugehen, ist die Sonntagsruhe. „Wir sind der Meinung, dass der Sonntag als sinnstiftender Kontrapunkt zur totalen Ökonomisierung der Gesellschaft begriffen werden soll“, so Heidrich im Namen des Katholikenrates. Im Gegensatz zu den verkaufsoffenen Sonntagen, deren Anzahl durch das Ladenöffnungsgesetz eingedämmt werden konnte, gibt es noch keine Regelung für Trödelmärkte. Heidrich versichert, dass das Bündnis weiterhin steht und die Meinung des Katholikenrates unverändert sei.

Erst kürzlich habe dieser Kontakt zur CDU-Landtagsfraktion geknüpft, um dort für eine Unterstützung der Gesetzesinitiative von Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SDP) zu werben. Schwierig ist allerdings die Abgrenzung zu anderen Veranstaltungen, auf denen Neuwaren verkauft werden, wie Messen und Weihnachtsmärkten. Hermanns Hoffnung besteht darin, dass dies nicht befriedigend gelöst werden kann und deshalb die Gesetzesinitiative scheitert.