Holthausen. .

Die drei, erst einige Monate alten Waliser Schwarznasenschafe schützen sich, eng zusammengekuschelt, unter dem Baum in ihrem neuen Tiergehege vor dem Frühsommerregen. Die Thüringer Waldziegen zeigen sich weniger beeindruckt und flitzen vergnügt über die neu gestaltete Fläche, die vom Bürgermeister Markus Püll gestern gut gelaunt eingeweiht wurde: „Der Regen ist sicherlich ein gutes Omen, denn er begleitet uns hier oben bei fast allen offiziellen Anlässen.“

Zufriedenheit auch bei Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen. In nur anderthalb Monaten sei die Freifläche fertig geworden, die Tiere seien ganz aus dem Häuschen gewesen, als sie zurückgedurft hätten. „Aber die Gänse waren ziemlich aufgebracht, weil sie als Hüter der Anlage erst zum Schluss herausgelassen wurden“, lacht Waage.

Schafe als lebendige Rasenmäher

Auch Frank Lenz von der Bürgerstiftung freut sich, denn die 41.500 Euro für den Umbau wurden von Mülheimer Bürgern und der Essener „Charlotte Franke Stiftung für die bedrohte Tierwelt“ zur Verfügung gestellt. Auch der weitere Betrieb werde von der Bürgerstiftung finanziert, verspricht er, wie auch das Damwild und Mufflon-Gehege im Tal. Dieses werde von den Tierfreunden Witthausbusch verwaltet.

Das ehemals staubige und unansehnliche Freilaufareal ist nun artgerecht gestaltet. Im hinteren Bereich mit Rollrasen, den die Schafe als „lebendige Rasenmäher“ kurz halten. Der neu gestaltete Naturstein-Felsen kommt dem Klettertrieb der Ziegen entgegen, Sand- und Holzhexelflächen dem natürlichen Scharr- und Buddelbedarf des Federviehs. Ein weiterer Bereich besteht aus einer strapazierfähigen wassergebundenen Decke, der Zaunbereich, an dem sich die Kleintiere zur beliebten Fütterung durch die Besucher drängeln, ist mit Natursteinplatten gepflastert. „Unsere Mitarbeiter können jetzt das Gehege täglich problemlos säubern“, so Waage.

Park ist beliebter Spiel- und Aufenthaltsort

Der Tierpark ist bei den Mülheimern seit Jahrzehnten enorm beliebt. Durch die Bebauung des Kasernengeländes sind viele junge Familien zum Viertel hinzugekommen. Für sie ist der Park ein beliebter Spiel- und Aufenthaltsort. Wer früher vielleicht als Kind hier war, geht heute immer noch mit seinen Enkelkindern in den mehr als 100 Jahre alten Volkspark und zu den Tieren.

Bezirksbürgermeister Arnold Fessen ist sich sicher, dass die Anlage seit mindestens 50 Jahren besteht, denn auch er durfte als Kind schon die Tiere streicheln. Wie alt das Tiergehege wirklich ist, konnte auch die städtische Mitarbeiterin bislang nicht ermitteln.