Mülheim. .

Verwilderte Katzen sind ein Problem, das sich von selbst vermehrt: Denn die Tiere, die zur Gefahr für Wildtiere wie Singvögel werden können, bekommen bis zu zweimal jährlich Nachwuchs. Der Tierschutzverein fängt seit Jahren mit Ehrenamtlichen streunende Katzen ein und lässt sie nach der Kastration wieder frei.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) fördert in diesem Jahr wieder die Kastration der verwilderten Katzen mit 200.000 €. Auch der Mülheimer Tierschutzverein will Fördergelder beantragen. Denn die Kastration der ca. 60 wilden Katzen, die der Tierschutzverein jährlich einfängt, wird aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Für 20 Kastrationen will der Verein Gelder beantragen. Doch auch der Landeszuschuss für die Kastration einer Katze, 40 €, und eines Katers, 25 €, deckt nur einen Teil der Tierarzt-Kosten.

Tierschutzverein sucht freiwillige Helfer

Etwa 300 Katzen leben wild in Mülheim, schätzt der Tierschutzverein, bei einer hohen Dunkelziffer. Der Verein wird tätig, wenn ihm streunende Katzen von Bürgern gemeldet werden. Es gibt viele, die die wilden Katzen füttern, doch das ist nicht genug. „Wir bitten jeden, der die Tiere füttert, uns einen Zuschuss für die Kastration zu geben“, appelliert Heidrun Schultchen, die Vorsitzende des Tierschutzvereins. „Außerdem könnten wir noch Freiwillige gebrauchen, die uns beim Einfangen der Katzen helfen.“ Die Tiere werden mit Futter in die Lebendfallen gelockt.

Weil der Winter so lang und kalt war, hat das Städtische Tierheim noch keine Jungkatzenschwemme. Im letzten Jahr musste Tierheimleiterin Marion Niederdorf schon ab Februar wilde Katzenkinder aufpäppeln. Neben zwei Jungkatzen, die mit der Flasche aufgezogen wurden, hat das Tierheim derzeit 19 Katzen und Kater zu vermitteln. Besonders am Herzen liegt den Tierpflegern ein Zuhause für Kater „Felix“, der sehr gesellig ist, aber auch sehr an Fressnäpfen interessiert. Deshalb ist er jetzt in Einzelhaltung. Und auf Diät.