Mülheim.

Keine Schülerin, kein Schüler soll zurückgelassen werden, wünscht sich der Malteser Hilfsdienst und sucht zu diesem Zweck ehrenamtliche Paten, „große Freunde“, die sich benachteiligter Schulkinder annehmen. Janine Bongard, Projektkoordinatorin der Malteser Schülerpatenschaften, sagt: „Jedem Lehrer fallen auf Anhieb drei bis vier Schüler ein, die von einer individuellen Betreuung profitieren würden.“ Zerrüttete Familienverhältnisse, mangelnde Deutschkenntnisse oder Armut seien Hauptursachen dafür, dass Kinder schon in den ersten Schuljahren den Anschluss verlieren würden. Um dem etwas entgegen zu setzen, soll das ­regelmäßige, einmal wöchentlich stattfindende Treffen des „Tandems“, wie man das Paten-Kind-Duo nennt, unterstützend und bereichernd wirken.

„Wenn die Chemie zwischen Paten und Schüler stimmt“, kann man im Grundschulalter mit einem Patenschaftsmodell sehr viel bewirken“, sagt Bongard. Als Kooperationspartner konnte sie die Speldorfer Katharinenschule gewinnen.

Maltesern liegt Kindeswohl am Herzen

Nicht nur den Maltesern liegt das Mülheimer Kindeswohl am Herzen. Der Verein Big Brothers Big Sisters Deutschland, Mitglied beim Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE), ist seit März diesen Jahres dabei, Tandems zu bilden.

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Elf gibt es bislang, 50 Mentoren und Mentti, wie die Schüler zwischen sechs und zwölf Jahren genannt werden, würde der Verein laut Tina Klapproth bis spätestens März 2014 gerne auf den Weg bringen. „Wir legen besonders viel Wert auf unsere Aufnahmeverfahren, wir nehmen das sehr ernst. Wir bilden nur gleichgeschlechtliche Tandems und unsere Paten, von denen über 80 Prozent in Ausbildung oder Beruf sind, müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis beibringen“, erklärt die für Mülheim, Essen und Oberhausen zuständige Koordinatorin der gemeinnützigen Organisation. Die Mentoren schenken Zeit und Aufmerksamkeit, sind Zuhörer und Mutmacher. Sie geben ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus Überzeugung an Jüngere weiter.