Mülheim. .

Der Schulalltag bringt oft Probleme ans Licht, wenn Kinder, die auf die eine oder andere Art Verhaltensauffälligkeiten zeigen, Lehrer, Erzieher und vor allem die Eltern ganz besonders fordern.

Die Offene Ganztagsgrundschule (OGS), bei der die Kinder bis zu neun Stunden betreut werden, bietet Ansatzpunkte, möglichst früh die Weichen zu stellen, damit jeder Junge und jedes Mädchen einen guten Weg ins Leben finden kann. Welche Hilfe braucht das Kind, braucht die Familie? Es kann viele Gründe haben, warum ein Junge etwa den Unterricht stört.

Weil pädagogische Fachleute aus Erfahrung wissen, dass Eltern sich mit dem Gang zu Fachberatungsstellen oft sehr schwer tun, kamen in Mülheim pädagogische Experten an zwei Grundschulen, um dort jeweils Lehrer und Eltern zu beraten, Berührungsängste abbauen, Hilfen zur Erziehung zu vermitteln. Das kann etwa der Zugang zum Beratungsgespräch sein, zur sozialen Gruppenarbeit oder zu anderen Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Modellprojekt wurde wissenschaftlich begleitet

Getestet wurden solche Kooperationsmöglichkeiten von Schule und außerschulischen Erziehungsangeboten jetzt von der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. zwei Jahre lang an sechs Standorten in NRW; in Mülheim an der Barbaraschule und der Wilhelm-Busch-Schule in Dümpten. Das Modellprojekt wurde auch wissenschaftlich begleitet, deshalb soll der fachlich-sperrige Titel der Studie einmal genannt sein: „Hilfen zur Erziehung und erzieherische Förderung in der Offenen Ganztagsschule – Modelle der Kooperation“.

Für Birgit Hirsch-Palepu, die die Sozialen Dienste des Diakonischen Werks in Mülheim leitet, ging es vor allem um die gemeinsame Arbeit, es sollten Ressourcen genutzt und der Übergang an Schnittstellen Schule/Jugendhilfe einfacher gemacht werden. „Es handelt sich ja“, betont sie, „um dieselben Kinder.“ Und denen soll künftig zielgerichteter geholfen werden können. Deshalb wird das Modellprojekt in den nächsten Wochen auch an anderen Mülheimer OGS-Schulen vorgestellt. Und nicht nur dort: „Wir möchten die guten Erfahrungen, die wir gemacht haben, auch den anderen Trägern zur Verfügung stellen.“