Mülheim. 17 Festnahmen, so lautet die Bilanz eines Großeinsatzes der Polizei im Rockermilieu. Die Ordnungshüter hatten Wind davon bekommen, dass die Situation zwischen Bandidos und Hells Angels Dienstagabend hätte eskalieren können, und waren deshalb mit mehreren hundert Beamten vor Ort. Dabei riegelten sie die Mülheimer Innenstadt ab. Einsatzschwerpunkt war erneut die Eppinghofer Straße, wo es schon mehrfach zu Auseinandersetzungen kam.
Bei einem Großeinsatz gegen kriminelle Rockerbanden hat die Polizei Dienstagabend in Mülheim 17 Verdächtige festgenommen. Hintergrund ist der Machtkampf zwischen den verfeindeten Gangs Hells Angels und Bandidos, der die Mülheimer Polizei seit Wochen in Atem hält. Bei ihren Ermittlungen im Milieu hatte die Polizei Wind davon bekommen, dass es am Dienstag erneut Zusammenstöße zwischen den Gruppen geben könnte.
Gegen 22 Uhr war die Aktion beendet. Bei der Polizei heißt es, die Aktion sei notwendig gewesen, um die Sicherheit der Mülheimer zu gewährleisten. Mehrere hundert Polizisten aus mehreren Städten waren vor Ort. "Mehr sagen wir dazu nicht", so ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Die 17 Festgenommenen wurden Mittwochmorgen wieder frei gelassen.
Die Gangs kämpfen um die Vorherrschaft in Mülheim
Seit März drängen die Hells Angels nach Mülheim, wo sich die Bandidos bereits breit gemacht haben - die Polizei versucht seitdem, den Revierstreit mit regelmäßigen Kontrollen zu entschärfen.
Dienstag rückten die Beamten in das Viertel Eppinghofen nahe dem Mülheimer Hauptbahnhof aus, um eine Eskalation zu verhindern. Die Polizei sprach von "gezielten Machtdemonstrationen bis hin zu gewalttätigen Auseinanderetzungen", die drohten. Mehrere Hundertschaften waren im Einsatz, um den "selbsternannten Outlaws, die unsere Rechtsordnung nicht akzeptieren" Einhalt zu gewähren, so die klare Botschaft des Leitenden Polizeidirektors Rainer Pannenbäcker. "Eine gewaltige Auseinandersetzung verfeindeter Rockergruppierungen werden wir mit allen Mitteln verhindern."
Nicht der erste Konflikt in Mülheim
Einsatzschwerpunkt war der Eppinghofer Kreisel, aber auch im übrigen Stadtgebiet zeigten schwer bewaffnete Polizisten Präsenz. Auf der Eppinghofer Straße kam es in jüngster Vergangenheit mehrfach zu körperlichen Auseinandersetzungen, seitdem Männer in Hells-Angels-Shirts in der Umgebung des Mülheimer Hauptbahnhofs unterwegs sind. Treffpunkt der Höllenenengel ist das Star-Café, mitten im Revier der verfeindeten Bandidos.
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In der Mülheimer Innenstadt kam es Dienstagabend vereinzelt zu Verkehrsbehinderungen, da die Polizei etwa auf der Schloßbrücke und der Aktienstraße Kontrollpunkte eingerichtet hatte.