Mülheim. . Seit März beobachtet die Polizei vermehrt Rocker des Motorradclubs Hells Angels auf der Eppinghofer Straße. Die meisten von ihnen sind polizeibekannt, die Ermittlungskommission „Rocker“ stellt ein Imponiergehabe der Hells Angels fest. So bewerten Anwohner und die Polizei die Offensive der Höllenengel im “Bandidos-Revier“ Mülheim.

Für Polizei und Ordnungsbehörden war die Eppinghofer Straße in Mülheim seit langem ein Hort der Kriminalität. Nun versuchen Rocker des Motorradclubs Hells Angels im Milieu dort Fuß zu fassen. Die Polizei bestätigte bereits mehrere Konflikte an der Straße und setzt die Sezen durch Dauerkontrollen und Durchsuchungen unter Druck. Wie aber bewerten die Anwohner die Lage?

Haben Bürger angesichts des vermehrten Auftretens von Rockern in Eppinghofen Angst?

„Ja, es verursacht Angst, dass immer mehr Rocker im öffentlichen Straßenbild zu sehen sind. Wir haben Sorge, dass es eines Tages mal zu Schießereien kommen könnte. Wir meiden die Eppinghofer Straße“, berichtet eine junge Mutter und Anwohnerin.

Wie reagiert die Bevölkerung aus Sicht der Polizei?

„Uns erreichen verstärkt Anfragen“, berichtet der Leitende Polizeidirektor Rainer Pannenbäcker. Diese bezogen sich auf Aufmärsche entlang der Eppinghofer Straße. „Wir stellen ein gewisses Imponiergehabe der Hells Angels fest.“ Pannenbäcker kann derartige Sorgen nachvollziehen, hält sie jedoch für nicht nötig. „Auch in Eppinghofen kann man abends noch auf die Straße gehen.“ Es gebe für die Bürger keinen Anlass, Gebiete zu meiden. Die Polizei sei verstärkt vor Ort.

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Sind die Rocker in Mülheim als gewaltbereit einzustufen?

Die Polizei stellt fest, dass ein Großteil der zuletzt überprüften Hells Angels bereits kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten ist. Von einer größeren Gewaltbereitschaft spricht die Polizei allerdings nicht. Sie bewertet die Bandidos eher als „relativ unauffällig“.

Allerdings stellt die Polizei fest, dass sich die Rocker-Szene vermischt, immer jünger wird. In Mülheim gab es bisher nur die Bandidos, jetzt auch die Hells Angels und die Satudarah. Auch Überläufer zwischen den Gruppe gebe es, so Kriminaloberrat Gerhard Bürgel. Immer stärker seien zudem Migranten in der Rocker-Szene vorzufinden: Und, so Bürgel, die straffen Hierarchien in der Szene bröckelten. Dadurch entstehe eine weitere Unsicherheit. „Sie sind unkalkulierbarer geworden“, sagt die Polizei. Sie stellt bei Überprüfungen auch fest, dass vermehrt Rocker aus anderen Städten nach Mülheim kommen.


Haben die Rocker in Mülheim ein Vereinsheim oder eine feste Anlaufstelle?

Es gibt ein Vereinsheim an der Hansbergstraße von einer Unterstützergruppe. Eine Vereinsstätte in Eppinghofen sei nicht bekannt. Zwei Cafes werden dort benannt, wo Rocker sich häufiger aufhalten.

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Gibt es Schutzgeld-Erpressungen in Eppinghofen?

Nicht bekannt, sagt Bürgel.


Was unternimmt die Polizei zur Sicherheit der Bürger?

Sie will dem Stadtteil weiterhin große Aufmerksam schenken. „Wir wollen in jedem Fall verhindern, dass es zu Kampfaktionen zwischen den Gruppen kommt.“ Im Polizeipräsidium gebe es seit Jahren eine Ermittlungskommission „Rocker“, die die Szene im Auge behalte. Polizeirat Thomas Funke. „Wir setzen natürlich auf eine konsequente Strafverfolgung.“