Mülheim. In NRW herrscht ab 1. Mai eines der striktesten Rauchverbote Deutschlands. Beim Ordnungsamt, das die Einhaltung des neuen Gesetzes überwachen muss, baut man auf die Einsicht der Wirte. Dort fehlt es vor allem an dem nötigen Personal, um die Einhaltung des Gesetzes präzise überwachen zu können.

Viel Rauch um nichts? Ganz im Gegenteil: Einige Wirte dürfte das strenge Rauchverbot, das ab 1. Mai in NRW gilt, hart treffen. Andere Gastronomiebetriebe nehmen das neue Gesetz relativ gelassen. Auch die Stadt als kontrollierende Instanz ist entspannt. Noch.

Der Düsseldorfer Landtag hatte bekanntlich Ende November vergangenen Jahres ein verschärftes Nichtraucherschutzgesetz für öffentliche Räume beschlossen. Bislang geltende Ausnahmen für Raucherclubs oder Eckkneipen wurden beseitigt. Lediglich in geschlossenen Gesellschaften, für die klare Regeln gelten, darf weiter gequalmt werden.

In NRW herrscht damit ab Mitte kommender Woche eines der striktesten Rauchverbote in Deutschland. Mit solchen drastischen Vorschriften müssen nur noch Wirte in Bayern leben. In Hamburg wurde das harte Rauchergesetz inzwischen gelockert: Dort sind Raucherräume in Gaststätten wieder erlaubt.

Ordnungsamt baut auf Einsicht der Wirte

Beim Mülheimer Ordnungsamt, das die Einhaltung des neuen Gesetzes überwachen muss, baut man – gezwungenermaßen – auf die Einsicht der Wirte. Denn das Ordnungsamt verfügt überhaupt nicht über das Personal, um die Gesetzestreue präzise überwachen zu können.

Recht auf Selbstbestimmung und Rauchverbot

weitere Videos

    „Das ist flächendeckend nicht zu kontrollieren“, gibt Stadtsprecher Volker Wiebels unumwunden zu, „wir gehen davon aus, dass die Gastronomie die neue Lage beachtet.“ Eingeschritten werde nur in sogenannten anlassbezogenen Fällen. Das heißt: im Falle einer Beschwerde. Dann spreche das Ordnungsamt, so Wiebels, eine Ermahnung aus, im Wiederholungsfalle könne es Bußgelder bis zu 2500 Euro geben. „Das erste halbe Jahr darf man sicherlich als Übergangsphase betrachten.“

    Keine Gefahr durch Denunzianten

    Die Gefahr, dass Denunzianten damit Tür und Tor geöffnet werden würde, sieht der Stadtsprecher nicht: „Das kann man so nicht sagen. Es hat auch mit dem Recht auf Unversehrtheit der Gesundheit zu tun. Und eben damit, dass sich gesetzeskonform verhalten wird.“

    Nicht alle Mülheimer Wirte sehen dem 1. Mai mit Schrecken entgegen. Rajesh Luthra, Inhaber des Café Solo in der Innenstadt, sagte schon vor einigen Wochen dieser Zeitung: „Wenn für alle Gastronomiebetriebe die gleichen Bedingungen gelten, ist das nicht schlecht.“

    Promi-Raucher aufgepasst!

    War immerhin
    War immerhin "Pfeifenraucher des Jahres 2000": Literaturnobelpreisträger Günter Grass.
    Ein leidenschaftlicher Kettenraucher: Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt.
    Ein leidenschaftlicher Kettenraucher: Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt. © imago stock&people
    Und auch er war Kanzler und Pfeifenraucher: Helmut Kohl.
    Und auch er war Kanzler und Pfeifenraucher: Helmut Kohl. © imago stock&people
    Raucht weiter - trotz fünf Bypässen: Schauspieler Gérard Depardieu.
    Raucht weiter - trotz fünf Bypässen: Schauspieler Gérard Depardieu.
    Kann die Finger nicht von den Zigarren lassen: Lebemann Rudi Assauer.
    Kann die Finger nicht von den Zigarren lassen: Lebemann Rudi Assauer. © imago sportfotodienst imago
    Einer guten Zigarre kann er nicht widerstehen: Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder.
    Einer guten Zigarre kann er nicht widerstehen: Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder.
    Rauchzeichen gibt er gern mal von sich: Ex-SPD-Chef Franz Müntefering.
    Rauchzeichen gibt er gern mal von sich: Ex-SPD-Chef Franz Müntefering. © ddp
    Ein Pfeifchen in Ehren... Ex-Verteidigungsminister Peter Struck mag es gemütlich.
    Ein Pfeifchen in Ehren... Ex-Verteidigungsminister Peter Struck mag es gemütlich. © WP
    Ein bekennender Zigarrenfan: Panik-Rocker Udo Lindenberg.
    Ein bekennender Zigarrenfan: Panik-Rocker Udo Lindenberg. © WP
    Zum Aufhören ist es nie zu spät: Schauspieler Johannes Heesters trennte sich mit 103 Jahren vom geliebten Glimmstengel.
    Zum Aufhören ist es nie zu spät: Schauspieler Johannes Heesters trennte sich mit 103 Jahren vom geliebten Glimmstengel. © ddp
    Legt die Pfeife nur selten aus der Hand: Autor Siegfried Lenz.
    Legt die Pfeife nur selten aus der Hand: Autor Siegfried Lenz. © ddp
    Auch sie könnte in England ein Problem bekommen: Top-Model Kate Moss zieht gern mal an der Fluppe.
    Auch sie könnte in England ein Problem bekommen: Top-Model Kate Moss zieht gern mal an der Fluppe. © imago stock&people
    1/12