Mülheim. .

Gute Nachrichten für alle Zwerge (und deren Eltern) aus Broich, Speldorf, Saarn, Selbeck und Mintard: Väter und Mütter, die auf eine Betreuung ab Sommer 2013 setzen, haben beste Chancen, dass ihr Nachwuchs auch tatsächlich unterkommt, teilte Jugendhilfeplaner Bernd Rose in der zuständigen Bezirksvertretung 3 mit. „Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass ausreichend Plätze zur Verfügung stehen werden.“

Ganz sicher können sich die Planer allerdings nie sein, erklärte Rose auf Nachfrage der WAZ. Denn anders als bei Schulen gibt es bei Kindergärten keinen festen Zeitpunkt für die Anmeldung. Viele Einrichtungen bitten zwar darum, dass die Anmeldungen bis November des Vorjahres vorliegen; doch gesetzlich bindend sei das nicht. Theoretisch könnten also auch in den kommenden Monaten noch unerwartet viele Eltern einen Platz erbitten – und so die ganze hübsche Planung über den Haufen werfen.

Drei Interimsstandorte werden eingerichtet

Damit die Nachfrage im Jahr eins des Rechtsanspruchs für Eltern von U 3-Kindern gedeckt werden kann, richtet die Stadt drei Interimsstandorte ein: an der Kurfürstenstraße, am Erlenweg und am Bauordenweg. Außerdem werde es ab dem Sommer „stramme Überbelegungen“ im Bereich der Ü 3-Kinder geben, teilte Rose den Bezirksvertretern mit.

Ursprünglich waren für den Bezirk links der Ruhr 231 Plätze für Unter-Dreijährige in der Kindertageseinrichtungen vorgesehen, nun stehen 290 Plätze bereit. Im Bereich Ü 3 waren es zuvor 1223 Plätze, nun sind es 1271 Plätze.

Laut Statistik fehlen noch Plätze

Eine kleine Lücke klafft übrigens noch zwischen dem Bedarf an Kindergartenplätzen, den die Statistiker für Unter-Dreijährige vorhersagen, und den tatsächlich vorhandenen Plätzen. Nach der Statistik, die von 39 Prozent ausgeht, müssten insgesamt 477 Plätze bereitstehen: 334 in Kitas und 143 in der Kindertagespflege. Aktuell aber stehen – wie gesagt – nur 290 Kita-Plätze bereit. Statistik hin oder her: Rose geht davon aus, „dass es nach den realen Zahlen passen wird“.

Besagte Überbelegung, die nötig ist, um auch alle Kinder unterzubringen, die älter sind als drei Jahre, hält Rose übrigens für problematisch: „Das ist aus pädagogischer Sicht langfristig nicht zu vertreten“, sagt er. „Es belastet Kinder und Erzieher über die Maßen.“

Standorte für Neubauten sind unklar

Die Bevölkerungsentwicklung spreche aber ohnehin dagegen, dass das Problem lange besteht. Nach aktuellen Prognosen gebe es bereits im Jahr 2015/2016 grob gerechnet 130 Kinder weniger, die älter sind als drei Jahre. „Das kommt uns sehr zugute“, so Rose. „So wachsen sich die Überbelegungen aus“, hofft er.

Die Interimsstandorte sollen im Übrigen tatsächlich nur vorübergehende Unterkünfte sein. Wo aber genau die angestrebten Neubauten entstehen könnten, die diese ablösen sollen, das sei noch unklar, sagte Rose vor den Ortspolitikern.