Mülheim. Anwohner ärgern sich regelmäßig über Abfall und Sperrmüll rund um die Container. Müll wird oft nachts illegal deponiert. Stadt kann nur reagieren, wenn Zeugen Informationen weitergeben.

Martina Rhein ärgert sich regelmäßig mit anderen Anwohnern der Essener Straße über den neben den Containern deponierten Müll. Sie schickt Fotos, ist empört über ihr „Mül(l)heim“: „Wie auch an anderen ‘Mülltreffpunkten’ werden hier ständig Altmöbel, Hausinventar, Kartons etc. entsorgt. Auch am Containerplatz unter der Steinbrücke im Rumbachtal bzw. dem Platz an den Holthauser Höfen sieht es ganz oft schrecklich aus.

Ich finde es schlimm, wie gedankenlos meine Mitbürger ihre Stadt vermüllen, wie wenig Verantwortung die Menschen zeigen. Es fängt beim Bonbonpapier an und hört beim Abstellen von Elektrogeräten auf der Straße auf.“ Es sei eine Schande, dass der ganze Müll unnötigerweise in der Natur liege. Zudem wehe er oft auf die Straße und gefährde die Autofahrer. Die Kartons wurden einfach vor dem Container deponiert, obwohl dieser leer gewesen sei. Die Täter machen sich noch nicht einmal die Mühe, ihren Müll hineinzustecken.

Umweltamt ist verantwortlich

Dazu äußert sich Rolf Blessing vom Umweltamt als Abteilungsleiter der Behörde in aller Ausführlichkeit.

Sie seien für die Containerstandorte verantwortlich, mehr als 99 Prozent sind in städtischem Eigentum. „Die Leerung der Container und die Reinigung der Plätze hat das Umweltamt als Generalauftrag an die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft, MEG, vergeben. Jeder Standort wird mindestens einmal wöchentlich geleert, manche sogar zweimal“, erklärt Blessing. Das hänge davon ab, wie frequentiert der Standort, wie dicht die Bebauung sei. Er kenne das Problem mit den zugemüllten Standorten sehr wohl. Das geschehe primär an Orten, wo Anwohner keine direkte Einsicht hätten und die soziale Kontrolle nicht groß sei.

Dann würden Menschen, gerne mal in den Morgenstunden oder nachts, ihren Abfall und Sperrmüll illegal an den Standorten deponieren, um sich den Weg zum Recyclinghof zu sparen. „Wir brauchen dringend Zeugen, die sich vielleicht Autokennzeichen notieren und an uns weitergeben. Erst dann können wir tätig werden“, appelliert Blessing. Die MEG erhalte nur einen zusätzlichen Entsorgungsauftrag vom Umweltamt, wenn gefährliche Güter am Containerplatz gemeldet würden. Ansonsten läge der falsch deponierte Müll schon mal eine knappe Woche am Platz.