Mülheim. Seit über einem Jahr wird an der Sedanstraße in Mülheim-Styrum regelmäßig illegal Müll abgeladen. Vermieterin Elisabeth Dormann-Gutzeit und die SWB, der vier der betroffenen Gebäude gehören, versuchen gegen die wilde Müllkippe vorzugehen, bisher ohne Erfolg. Die Übeltäter bleiben unbekannt.
Das Leben an der kleinen Sedanstraße in Styrum könnte ein angenehmes sein. Ist es aber nicht. Seit über einem Jahr erleben Anwohner eine Art Müllterror – bis spät in die Nacht. „Mir reicht es seit langem. Es ist unglaublich, was sich hier abspielt. Regelmäßig wird hier illegal Müll abgeladen“, schimpft Elisabeth Dörmann-Gutzeit, eine Vermieterin, die laut klagt: „Mir kündigen die Mieter, weil sie das nicht länger ertragen wollen.“
Ein Garagenhof in der etwas verwinkelten Straße ist der Haupttatort: „Bettrahmen, Stühle, Regale, Teppiche, Reifen, auch Hausmüll“, zählt Elisabeth Dörmann-Gutzeit auf, was sie an Müll erblicken kann. Teilweise nachts kämen Wagen vorbei und würden dort ihren Unrat ablagern. Wie oft sie sich an die Mülheimer Entsorgungsbetriebe gewandt habe, könne sie nicht mehr sagen, sogar die Bezirksbürgermeisterin habe sie eingeschaltet. Geändert habe sich nichts.
Eine Art Umschlagplatz
Vier Häuser in dem Wohnblock mit 36 Wohnungen gehören zur SWB. Dort ist das Problem nur zu gut bekannt. Eine Art Krisenstab hat sich mit dem Ärger bereits mehrfach befasst und tut es weiterhin. Von einer nicht einfachen Klientel ist die Rede, näher möchte man sich dazu nicht auslassen.
Christa Holz, Sprecherin der Service- Wohnungsvermietungs- und Baugesellschaft (SWB) berichtet sogar davon, dass Müll einfach aus den Fenstern in die Anwohnergärten geworfen wird, oder Müll neben die Tonnen gelegt werde, obwohl in den Tonnen durchaus Platz sei. Und seit neuestem würden nachts Unbekannte mit Sprintern vorfahren, nicht nur Müll abladen, sondern sich aus dem bereits abgelagerten Sperrmüll das Beste herauszusuchen. Eine Art Umschlagplatz im Wohngebiet sei entstanden, heißt es.
Intensive Objektbetreuung
Die Wohnungsgesellschaft, die jährlich Millionen in den stadtweiten Wohnungsbestand investiert, um Wohnqualität zu heben, hat reagiert: „Wir haben eine intensive Objektbetreuung installiert, sprich einen Hausmeister eingesetzt.“ Inzwischen, so Christa Holz, lasse die SWB wöchentlich Sperrmüll abfahren, mehrmals in der Woche lasse man zusätzlich Müll abtransportieren. Außerdem wurde eine Firma beauftragt, Treppenhäuser, Außenanlagen, Garagenhof sowie Spielflächen zu reinigen – alles auf Kosten der SWB.
Wer die Übeltäter sind, die nachts den Müll ankarren, ist nicht bekannt, daher sei auch noch keine Anzeige erstattet worden. In den Abendstunden werden inzwischen Kontrollen von der SWB durchgeführt. Man hofft, die Täter endlich zu ermitteln. Mit Schreiben wurde zugleich den Mietern unmissverständlich deutlich gemacht, dass bei weiteren Verunreinigungen durch sie Konsequenzen drohen – bis hin zur Kündigung.