Mülheim. .

In welcher Form beschäftigt sich die junge Hochschule mit den Themen Energie und Energiewende, wie bereitet sich der akademische Nachwuchs in Mülheim auf die drängenden Fragen der Zeit vor? Atomausstieg. Welche Herausforderungen sind damit verbunden? Smart Energy. Steuern sich unsere Geräte in Zukunft von selbst? Oder: Erneuerbare Energien. Die Lösung aller unserer Probleme?

Der promovierte Volkswirt und Völkerkundler Prof. Dr. Mark Oelmann, mit langjähriger nationaler und internationaler Beratungserfahrung, ist mit seinen Kollegen angetreten, um jungen Menschen an der Hochschule Ruhr West (HRW) diese aktuellen Themen unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten näher zu bringen, immer die gesellschaftliche und politische Verantwortung im Blick. Sein interdisziplinärer Bachelor-Studiengang „Energie- und Wassermanagement“ soll auf das umfassende Spektrum vorbereiten, Möglichkeiten zur Orientierung und Spezialisierung in diesem Bereich geben. „Die Studierenden wissen in der Regel vor Beginn ihres Studiums nur vage, was sie möchten, wo ihre Stärken liegen. In unserem Mülheimer Studiengang bilden wir im Schwerpunkt Ökonomen aus, vermitteln aber ebenso ein breit gefächertes Grundwissen der technischen, umwelttechnischen sowie juristischen Hintergründe der Energie- und Wasserbranche“, erklärt Oelmann.

Vernetzung sei gegeben

Wer den Schwerpunkt auf den technischen Bereich legen wolle, sei am Standort Bottrop im Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen – Energiesysteme“ gut angesiedelt. Die Vernetzung beider Standorte sei gegeben, Module könnten ergänzt und getauscht werden.

Seit dem Wintersemester 2011/ 12 bietet Oelmann den Hochschülern viele Möglichkeiten, einen praktischen Einblick in Energie-Themen und die Arbeitswelt zu erhalten. Die im Sommersemester stattfindende Ringvorlesung, in der 24 Gastreferenten betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen auf die Energie- und Wasserpraxis übertragen, ist hierfür ein Beispiel. „Durch die frühe Berührung mit der Praxis sollen Studierende erkennen, in welchen Bereich es sie zieht. Mit dem Blockpraktikum haben sie die Möglichkeit, nicht nur allgemein ihre Beziehungen zur Arbeitswelt zu intensivieren.“

Intensive Betreuung möglich

Ab 2012 gebe es auch das Duale Studium. Intensive Betreuung sei bei der geringen Zahl der Studierenden möglich, so Oelmann: „Um dem Ansturm der Studieninteressierten Herr zu werden, erwarten wir, dass der Studierende sein ­Interesse für die Energie- und Wasserbranche bereits dokumentieren kann. Dieses muss er bei Bewerbung etwa durch eine Ausbildung im Umfeld der Energie- und Wasserwirtschaft oder einem begonnenen Praktikum nachweisen“.

Globale Themen und Nachhaltigkeit stehen auf dem Lehrplan, eine Ringvorlesungsreihe unterschiedlichster Experten gibt den jungen Leuten Einblick in den Arbeitsalltag von BWL-ern und Energie-Experten. „Mit Erlangung des Bachelors sollen die Studierenden wissen, wie es weiter geht. Wollen sie erst in die Praxis gehen? Fahren sie mit dem Studium fort oder arbeiten und studieren sie zeitgleich? Die beruflichen Aussichten für interdisziplinär aufgestellte Ökonomen sind auf alle Fälle hervorragend“, bestätigt Prof. Mark Oelmann.

Breit ausgebildeter Nachwuchs

Auch Hans-Gerd Bachmann, Geschäftsführer der Medl und Vorsitzender des HRW-Fördervereins, gefällt der breit ausgebildete Nachwuchs: „Seit Jahren versuchen wir, neue Mitarbeiter über die Hochschulen direkt zu werben um frühzeitig festzustellen, ob sie zu unserem Unternehmen passen.“