Mülheim.
Ernsthafte Arbeit kommt noch früh genug: Mit ermutigenden Worten und etwas Show wurden am Montag in der Stadthalle Mülheim die Erstsemester der Hochschule Ruhr West begrüßt. Im Rahmen der Feierstunde nahmen auch die ersten beiden Absolventen ihre Master-Zeugnisse entgegen.
Bislang haben sich nach Angaben der HRW 775 Studienanfänger eingeschrieben, die im Wintersemester 2012/2013 starten werden. 245 von ihnen beginnen am Standort Bottrop, während 530 ihr Studium in Mülheim aufnehmen. Die beiden größten Studiengänge sind hier am Ort „Wirtschaftsingenieurwesen – Maschinenbau“ bzw. Maschinenbau, für die sich 80 bzw. 71 Erstsemester eingeschrieben haben.
Junge Leute aus Bayern und Berlin
Bei der Begrüßung in der Stadthalle berichtete Hochschul-Präsident Prof. Eberhard Menzel, dass sich nicht nur junge Leute aus der Nähe für ein Studium an der HRW entschieden hätten, sondern auch Erstsemester aus Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Berlin dabei seien. Dies zeige, dass die Bekanntheit über die NRW-Landesgrenzen hinaus gestiegen sei.
Menzel warb bei dieser Gelegenheit für die guten Studienbedingungen an der HRW und stellte sich auch persönlich als Ansprechpartner für die Neulinge zur Verfügung, die er ermutigte, sich bei organisatorischen oder fachlichen Fragen zu melden: „Gern dürfen sie auch auf meinen persönlichen und fachlichen Rat zählen. Denn an der HRW begleiten wir unsere Studierenden persönlich – vom ersten bis zum letzten Tag.“
Eben diesen erlebten die ersten beiden Absolventen der jungen Hochschule: Markus Rübesam und Christian Weber, die den Masterstudiengang „Modellierung technischer Systeme“ gemeistert haben, erhielten ihre Abschlusszeugnisse.
Prof. Menzel ermutigte die jungen Leute ausdrücklich, sich für Stipendien zu bewerben. So hat die HRW ein hochschuleigenes Programm, „HRW Talents“, das gemeinsam mit dem Förderverein konzipiert wurde. Diese Stipendien werden komplett von Unternehmen gefördert.
Mülheims Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld knüpfte in ihrer Begrüßungsrede vor den Erstsemestern daran an und hob die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und regionaler Wirtschaft hervor: „Das bedeutet für Sie nach erfolgreichem Studium eine hervorragende Ausgangsposition für einen guten Einstieg in den Beruf.“ Die Entwicklung der HRW übertreffe alle positiven Erwartungen, so die OB: „Sie ist längst eine aktive Partnerin in fast allen politischen Handlungsfeldern und Mitgestalterin des öffentlichen Lebens in unserer Stadt.“
Im Rahmenprogramm sorgten die „Physikanten“, eine bekannte Wissenschafts-Comedy-Gruppe aus Witten, für einige spektakuläre Show-Effekte. Die HRW bietet zum nun beginnenden Wintersemester vier neue Bachelor- und einen neuen Masterstudiengang an.
Losverfahren läuft noch
Die Gesamtzahl der Studienanfänger werde wohl noch etwas steigen, so HRW-Sprecherin Heike Lücking. „In den NC-Fächern läuft noch das Nachrück-Verfahren.“ Und in folgenden drei Studiengängen sind noch wenige Restplätze frei: „Wirtschaftsingenieurwesen – Maschinenbau“, „Wirtschaftsingenieurwesen – Energiesysteme“ und „Bauingenieurwesen“. Sie werden im Losverfahren vergeben. Die Bewerbungsfrist endet am morgigen Mittwoch, 19. September. Infos: www.hochschule-ruhr-west.de.
Studierende aus aller Welt im Ruhrgebiet
Die Hochschule Ruhr West wächst, ihre internationalen Kontakte auch. So beginnen zum neuen Semester in Mülheim bzw. Bottrop erstmals zwölf ausländische Studierende. Zugleich verabschieden sich 25 Studierende für ein Auslandssemester
Die Gäste, die hier verschiedene Fachrichtungen belegen und in der Regel ein halbes Jahr im Ruhrgebiet bleiben, kommen aus aller Welt: Brasilien, China, Estland, Israel, Kamerun oder Russland. „Globale Erfahrungen spielen auf dem Arbeitsmarkt, aber auch für die persönliche Entwicklung eine wichtige Rolle“, betonte HRW-Präsident Prof. Dr. Eberhard Menzel bei ihrer offiziellen Begrüßung am Freitag.
Im Anschluss gab es eine Campustour in Mülheim und Bottrop, an der auch Mitarbeiterinnen des International Office (IO) teilnahmen, das alle Auslandsaktivitäten der Hochschule koordiniert. Es hatte sich im Vorfeld auch um Unterkünfte für die jungen Leute bemüht. „Nach einem Aufruf in der Presse sind einige Vermieter auf uns zugekommen“, so HRW-Sprecherin Heike Lücking. „Alle konnten untergebracht werden.“ Für zwei Studierende musste allerdings bis zum 1. Oktober eine private Zwischenlösung gefunden werden.
Was es ebenfalls gibt an der HRW, sind Nahost-Stipendiaten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen und in der Forschung mitarbeiten. Das Informatik-Institut hat gerade zwei neue Praktikanten aufgenommen.
Seit Frühjahr 2012 nimmt die HRW zudem am Erasmus-Programm teil, dank dessen nun einige junge Leute ein Auslandssemester an europäischen Partnerhochschulen antreten können. Zu ihnen gehört die BWL-Studentin Sabrina Evers, die derzeit in Irland ist. Andere gingen nach Ungarn, Spanien, die USA oder Türkei.