Mülheim. . Dem Bau der Hochschule Ruhr West droht möglicherweise eine Verzögerung. Ein Unternehmen, das bei der Ausschreibung nicht zum Zuge kam, legte gegen die Vergabeentscheidung Beschwerde ein. Der Rohbau konnte noch nicht begonnen werden. Derzeit gehe man davon aus, dass die Arbeiten im Januar starten.

Droht beim Bau der Hochschule Ruhr West auf dem Areal an der Duisburger Straße eine Verzögerung, mit der Folge, dass die Studenten noch länger in den Containern in Dümpten studieren müssen? Der Rohbau konnte bisher nicht begonnen werden. Der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes in Münster sieht sich nach dem Vergabeverfahren einer gerichtlichen Auseinandersetzung gegenüber.

Eines der Unternehmen, das bei der Ausschreibung nicht zum Zuge kam, legte gegen die Vergabe-entscheidung Beschwerde ein. „Die Urteilsverkündung soll am 19. Dezember erfolgen“, erklärte Barbara Kneißler, Sprecherin des Bau- und Liegenschafts-betriebes. Dass ein Unternehmen nach der Vergabe Beschwerde einlege, sei nichts Ungewöhnliches, so die Sprecherin. Derzeit gehe man beim Land davon aus, dass die Arbeiten für den Rohbau – mit welcher Firma dann auch immer – im Januar starten.

Sorgen um Verzögerung

Wie die WAZ erfuhr, macht man sich in Hochschulkreisen durchaus Sorgen wegen möglicher größerer Verzögerungen. Dazu sieht der Bau- und Liegenschaftsbetrieb derzeit noch keinen Anlass. Die vorbereitenden Arbeiten im Erdreich seien erfolgt, heißt es. Außerdem ließen sich bis Ende 2014 Zeiten auch wieder herausholen.

Ende 2014, so die Planung, soll der Hochschulkomplex übergeben werden. Es ist das größte und auch teuerste Projekt, das in Mülheim derzeit gebaut wird. 139 Millionen Euro investiert das Land an der Duisburger Straße auf dem ehemaligen Bahngelände. Hier entsteht ein kompletter Campus mit vier Institutsgebäuden, einem Hörsaalgebäude, einer Bibliothek, einer Mensa und einem Parkhaus, mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 62.500 Quadratmetern.

Neubau dringend benötigt

Derzeit sind die rund 1800 Studenten an mehreren Stellen in der Stadt untergebracht, der größte Teil studiert in Deutschlands größter Container-Hochschule – in Styrum. Die Hochschule erlebe einen ungeahnt starken Zulauf. „Sogar aus Bayern kommen inzwischen junge Leute zum Studieren hierher“, betonte OB Dagmar Mühlenfeld dieser Tages vor Gästen aus dem Ruhrgebiet. Der Neubau werde dringend benötigt, hatte der Rektor stets betont.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb hatte die Gewerke für den Neubau deshalb einzeln ausgeschrieben, und hat nicht den Weg über einen Generalunternehmer gewählt, damit auch Unternehmen aus der Region von dem Großprojekt profitieren können, so Barbara Kneißler. „Jedes Angebot ist danach fachlich bewertet worden und dies sei den Unternehmen übermittelt worden.“