Mülheim. .

Die Polizei Essen/Mülheim macht die Bekämpfung der Drogenkriminalität zu einem Schwerpunktthema der nächsten drei Jahre.

„Wir wollen den Bürgern das Signal senden: Wir lassen euch nicht allein mit Drogenkriminalität auf Straßen, Wegen und Plätzen“, sagte Rainer Pannenbäcker, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz der Polizei Essen/Mülheim.

Dabei konzentriert sich die Polizei zwar auf die Essener Stadtteile Altendorf und Nord-City, schaut aber auch nach Mülheim. „Wir haben im letzten Jahr eine Verlagerung der Dealer per U-Bahn nach Mülheim beobachtet“, sagt Gerd Urban, der das Einsatzkonzept ausgearbeitet hat. Die Polizei werde nachsetzen, versichert Pannenbäcker: „Wir wollen den Dealern auf den Fersen bleiben.“

Kampf gegen Dealer und Hilfe für Süchtige

Dazu braucht die Behörde Partner. „Wir wissen, dass Dealer per Bahn nach Essen kommen“, sagt Urban, auch mit den Bahnen der S-Bahnlinien 1 und 3 zwischen Mülheim und Essen. Deshalb sind die Bundespolizei, als Nachfolger der Bahnpolizei zuständig für die Schienenwege, und die Bahn AG als Inhaber des Hausrechts in Bahnhöfen mit im Boot, ebenso über den Dachkonzern Via die MVG als Hausherrin in den U-Bahnhöfen. Die Stadt Essen beteiligt sich bereits mit Personal an den gemeinsamen Doppelstreifen mit der Polizei. Außerdem helfen dort unter anderem die Gewerbeaufsicht und die Ausländerbehörde.

Neben der Repression sind aber auch Hilfsangebote an die Süchtigen Bestandteil der Ordnungspartnerschaft. Dafür sind die Einrichtungen der Drogenhilfe zuständig.

Beamte direkt ansprechen

Als Reaktion auf wachsende Bürgerbeschwerden hatte die Polizei schon im letzten Jahr ihre Aktivitäten gegen Dealer verstärkt und Razzien in Essen-Altendorf und am Essener U-Bahnhof Berliner Platz durchgeführt. Dabei fiel den Beamten auf, dass die Szene, wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlt, mit der Stadtbahnlinie U 18 nach Mülheim ausweicht. Es handelt sich dabei vor allem um Dealer aus Schwarzafrika, die Drogenportionen („Bobbels“) im Mund tragen und bei Kontrollen herunter schlucken.

„Die Bürger erwarten schnelles, konsequentes Handeln“, weiß Georg Urban, der Leiter der Führungsstelle in der Polizeiinspektion Essen-Mitte. Das will die Polizei in der nächsten Zeit auch liefern. Sie setzt dabei neben Kontrollaktionen auch auf verdeckte Ermittlungen und eine „offensive Kommunikationsstrategie“, sagt Urban: Auch die Mülheimer Bürger sollen die Beamten vor Ort ansprechen und Beobachtungen mitteilen.