Mülheim. .

Da lädt die immer noch mit Abstand größte Partei in der Stadt, die SPD, die Bürger in die Stadthalle ein mit der Aufforderung: Sagt uns, was in den nächsten sechs Jahren in Mülheim anders, besser werden soll! Die Sozialdemokraten stecken bereits mitten in den Vorbereitungen für die Kommunalwahl im kommenden Jahr und wollen auf diese Weise den Bürger am Wahlprogramm mitschreiben lassen. Die Resonanz war ernüchternd, vielleicht 20 Bürger schrieben auf, was aus ihrer Sicht nottäte.

Ein alter Wunsch bleibt lebendig: Links der Ruhr fehlt ein Schwimmbad. Viele halten das Wasserangebot in der Stadt für völlig unzureichend, links der Ruhr besteht gar kein Angebot. Die Pläne für ein Vereins- und Schulschwimmbad, das die anderen Bäder dann entlasten würde, liegen seit Jahren in der Schublade. Auf elf, zwölf Millionen Euro wurde so ein Bad in Einfach-Version mal taxiert.

Kein Bedarf signalisiert

So viel Geld müsste auch investiert werden, um den von vielen unterstützten Wunsch nach einer weiterführenden Schule in Eppinghofen zu erfüllen. Die Befürworter dieser Bildungseinrichtung schrieben der SPD diese Forderung wiederholt ins Stammbuch, auch wenn nach den jüngsten Anmeldungen gerade dort von den Eltern kein Bedarf signalisiert wird.

Für viel wichtiger hielten andere, mit Blick auf die Arbeitsplätze, die Sicherung von ausreichend Industrie- und Gewerbefläche. In beiden Fällen drohen oder bestehen bereits akute Engpässe. Als einen Wirtschaftsfaktor von Bedeutung nennt ein Bürger zudem die Verkehrsführung: „Wie können wir in Mülheim sicher stellen, dass sich die Kunden hier auch zurechtfinden?“ Und: Dass der Verkehr fließt und weniger steht? Es sind bekannte Probleme und Sorgen, die aufgelistet werden und über die sich viele Mülheimer ärgern. „Mehr Kreisverkehre“ steht auf einer der Wunschlisten oder auch die Forderung, den Tunnel unter dem Kurt-Schumacher-Platz in beide Richtungen zu öffnen.

Studentenzahlen werden zunehmen

Jüngere Besucher denken an die Studenten, deren Zahl in Mülheim in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird: Bezahlbarer Wohnraum für Studenten lautet eine Forderung. Fakt ist: Er wird teurer, nachdem der Rat die Zweitwohnungssteuer eingeführt hat. Trotz aller Schulden, heißt es, müsste für Jugendeinrichtungen genügend Geld zur Verfügung bereitstehen. Und auch für die noch bestehenden Kultureinrichtungen sollte die Devise „Erhalten“ heißen. Manches der Bürgerwünsche mag sich leicht realisieren lassen: eine beleuchtete Joggingstrecke zu Beispiel oder die Wiese, wo auch der Hund mal frei laufen darf. Bis 2020 müsste man dafür nicht warten müssen.