Mülheim. .
„Wenn der Kandidat nicht an Laternen hängen will“, so SPD-Parteivorsitzender Lothar Fink, „dann respektieren wir das!“ Heiter ging es am Freitag in der SPD-Zentrale an der Auerstraße zu, als Bundestagskandidat Arno Klare an seinem 61. Geburtstag sein Wahlkampfteam samt Strategie präsentierte. Klare will bei den Bürgern weniger mit Omnipräsenz auf Plakaten punkten, er setzt auf das persönliche Gespräch. An keiner Laterne werde in der heißen Wahlkampfphase ein Plastik-Plakat mit seinem Konterfei hängen, kündigt der SPD-Kandidat an, der wohl sicher am 22. September das Direktmandat im hiesigen Wahlkreis bekommen wird. Nur drei, vier Großplakate sollen ihn zeigen.
Klare will sich anders Präsenz verschaffen, mit „Gesprächen von Angesicht zu Angesicht“. Die ersten Termine mit Firmen, sozialen Einrichtungen, Vereinen stehen, aus dem Wahlkampf von Barack Obama kommt die Idee, dazu „politische Tupperpartys“ zu veranstalten. Klare will seine Genossen ermuntern, Nachbarn einzuladen, „damit wir eineinhalb Stunden über Politik reden können“. Wähler sollen ihn persönlich kennen lernen können, eine Großveranstaltung soll es gar nicht geben. Ab Mai will Klare in den Haustür-Wahlkampf einsteigen. Eine Woche vor der Wahl, selbst noch am Wahltag, will die SPD telefonisch für sich werben. Das vielköpfige Wahlkampfteam mit Lothar Fink an der Spitze setzt auch Facebook, Twitter und Co.
Ganz neu: Die SPD stellt in jedem Wahlkreis einen „Campaigner“, einen Strippenzieher, der den direkten Draht zwischen Willy-Brandt-Haus in Berlin und Wahlkampfzentrale vor Ort pflegt. Juso Rodion Bakum übernimmt dies für Mülheims SPD. Berlin soll laut Klare über diesen Kanal mitbekommen, „was die Leute bewegt“. Bewegende Themen für Klare: die Rente, gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen, Energiewende, bezahlbare Energie, Steuergerechtigkeit und Finanzierung der Kommunen, Bildung und die Bürgerversicherung.