Mülheim. .

Ist der Rennverein am Raffelberg noch in der Lage, die Verantwortung für die Rennbahn und den Rennbetrieb zu tragen? Diese Frage stellt jetzt die SPD-Fraktion an die Stadtverwaltung. Sie hinterfragt die Wirtschaftlichkeit des Vereins, der, wie berichtet, sich mit 1,1 Mio. Euro Schulden herumplagt. Ziel müsse es sein, so die SPD, die Rennbahn für die Bürger in der Stadt zu erhalten.

Der Fragenkatalog ist nicht ohne Brisanz, denn ähnlich wie bei der Freilichtbühne verbirgt sich dahinter auch die Frage, ob der amtierende Verein die Erwartungen und Vorstellungen der Stadt noch erfüllt. Hinter den Kulissen macht sich bereits Empörung breit. Für die CDU ist das ein „einmaliger Vorgang in der Stadt“. Aus ihrer Sicht mischt sich hier eine politische Fraktion in die internen Angelegenheiten eines Vereins ein. Von dem Geruch einer Kampagne ist die Rede, da die SPD wiederholt Zweifel am Rennverein hegt. „Was beabsichtigt die SPD, will sie dem Verein die Existenzgrundlage entziehen?“, fragt Fraktionsgeschäftsführer Hansgeorg Schiemer (CDU).

Ein Konzept wird gesucht

Doch auch in anderen Fraktionen sieht man die Schwierigkeiten, mit denen der Rennverein kämpft. Nur noch drei Renntage in diesem Jahr sind der bisherige Tiefpunkt. „Wir brauchen ein Konzept für dieses schöne Areal“, sagt der Fraktionschef der Mülheimer Bürgerinitiativen, Lothar Reinhard, und denkt dabei an eine weitreichende Freizeitnutzung, die über Pferderennen und den Golfsport hinausgeht. „Wir brauchen dort keinesfalls Wohnungen oder Gewerbe.“

Um was geht es der SPD? Zunächst um schlichte Fakten: Der Rennverein verzichtet bei drei Rennen im Jahr auf Finanzmittel aus dem Spiel 77. Doch braucht er diese Mittel nicht, um die Anlage in Schuss zu halten, Gebäude zu pflegen? Oder: Wie viele Renntage in welcher Qualität sind laut Erbpachtvertrag mit der Stadt jährlich erforderlich?

Jährliche Subventionen

Auch um Subventionen in Höhe von 200.000 Euro in diesem Jahr geht es. Der Verein zahlt lediglich knapp 5000 Euro Pacht. Eine Schlüsselrolle in den Fragen spielt die Firma S.R.S. Enterprise, dessen Eigentümer Ralf Schmitz zugleich Geschäftsführer des Rennvereins ist. Und Schmitz ist mit seinem Golfverein Unterpächter des Rennvereins. Für den Rennverein ist dieser Geld bringende Unterpächter wiederum existenziell. Die SPD fragt: „Ist es bekannt, beziehungsweise richtig, dass die Firma S.R.S. Enterprise die Boxenmieten des Stalls Baltromei direkt vereinnahmt und so die Einnahmen nicht dem Rennverein zufließen?“

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Kenner der Szene sind überzeugt, dass sich deutlich mehr aus dem Rennverein machen ließe, was wiederum den Präsidenten des Vereins, Hans-Martin Schlebusch (CDU), empört. Er betont, dass der Verein alle Zahlen und Fakten längst auf den Tisch gelegt und nichts zu verbergen habe, dass der Verein die lähmenden Schulden aus einer Zeit geerbt habe, als OB Dagmar Mühlenfeld (SPD) das Präsidentenamt inne hatte.

Die OB war vor acht Jahren quasi aus dem Amt „vertrieben“ worden. In der CDU glaubt mancher, dass die SPD dies immer noch nicht verkraftet hat und daher den Verein kritisch hinterfragt wie keinen anderen. Also ein alter CDU/SPD-Konflikt? So manchem in der Politik wäre dies der Sache nicht dienlich: Es dürfe, heißt es, „nicht um Posten und Positionen gehen, sondern einzig darum, wie am Raffelberg wieder erfolgreich Pferdesport betrieben werden könne – von dem viele Menschen in der Stadt etwas haben.“

10. Rennbahn-Crosslauf

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