Mülheim. .

Als Geschäftsführer der Wohnungsvermietungs- und Baugesellschaft SWB hat Robert Kunz den Wunsch, den alle Vermieter haben: „Mieter halten und neue gewinnen“. Leichter gesagt, als getan in diesen Zeiten. Um das zu erreichen, baut die SWB auf eine „maßvolle Preispolitik“ und breit gefächerte Serviceangebote, auf Hilfen für Mieter im Alltag. Die SWB muss was tun, um mit ihren 8550 Wohnungen in Mülheim weiter erfolgreich zu bleiben.

Auch wenn die städtische Tochter soeben mit einem Jahresüberschuss von 810.000 Euro das beste Ergebnis seit 15 Jahren erzielt hat und man für 2012 erneut eine leichte Steigerung im Blick hat, so täuscht dies nicht über die Probleme hinweg:

Hohe Erlösschmälerungen und eine hohe Fluktuationsquote macht die Geschäftsführung aus. 250 Wohnungen stehen leer, die Mietausfälle lagen bei insgesamt 2,6 Mio. Euro.

Viele Kündigungen lassen sich nicht beeinflussen

Viele Kündigungen, so Kunz, ließen sich nicht beeinflussen wie Tod, Pflegebedürftigkeit, berufliche Wechsel oder Eigentumserwerb. Um Mieter zu halten, die zu halten sind, tätigt die SWB nach wie vor hohe Investitionen. Die Qualität der Wohnungen und Häuser will das Unternehmen steigern, und man will mit einem flächendeckenden Hausmeisternetz Service und Sicherheit bieten.

Auch in den nächsten Jahren geht Kunz von einem entspannten Mietwohnungsmarkt „mit nur moderat steigenden Mietpreisen“ aus. Der neue Mietspiegel wird begrüßt, auch deshalb, weil die durch den Gesetzgeber steigenden baulichen Anforderungen viel Geld der Vermieter verschlingen. Mit den herkömmlichen Mieten sei dies kaum machbar gewesen, heißt es. Der Mittelwert der aktuell erhobenen mietspiegelrelevanten Mieten liegt nun bei 5,76 Euro, eine Steigerung gegenüber 2008 um 5,3 Prozent.

Viel Geld für Modernisierung

Für Instandhaltung, Um- und Ausbau sowie Modernisierung hat SWB im vergangenen Jahr 23,7 Mio. Euro aufgewandt. 56 Häuser mit 456 Wohnungen wurden um- und ausgebaut, zusammengelegt, modernisiert und energetisch saniert. Hinzu kamen 24,5 Mio. für die Sanierung und Modernisierung des Historischen Rathauses.

Die Gesellschaft will sich nach den Worten der Geschäftsführung auch in den nächsten vier Jahren im Investitionsbereich stark engagieren. Der Instandhaltungs- und Finanzplan sieht für die Jahre 2012 bis 2016 Ausgaben von 98 Mio. vor.

In diesem Jahr sollen 36 Häuser mit 391 Wohnungen erneuert werden. Ganz neue Wege geht die SWB, indem sie ein achtgeschossiges Hochhaus in Dümpten halbiert. Statt 96 wird es dort nur noch 48 Wohnungen geben. Es könnte, heißt es, das ganze Wohnquartier davon profitieren.