Mülheim. . Es steckt alles im Titel, wenn auch verschlüsselt: das Gegen- und das Miteinander, die Gemeinsamkeit, das Handeln, die Berührung – und der Zufall. „Konterakt +Z“ überschreiben die Jungen Performer Mülheim ihre aktuelle Inszenierung, die am kommenden Samstag, 12. Januar, 19.30 Uhr, im Ringlokschuppen Premiere feiert.
Es ist das inzwischen fünfte Tanztheater, das junge Erwachsene mit Choreografin Nicole Elisabeth Schillinger dort auf die Bühne bringen. Und diesmal gehen die sieben Akteure richtig auf Tuchfühlung, denn das grundlegende Thema des Abends ist „Kontakt“.
Aufnehmen, abbrechen, halten, suchen – mit Kontakt kann man viel machen. Die Jungen Performer Mülheim tun dies im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Sie suchen einerseits die direkte, die körperliche Nähe zueinander, andererseits aber auch den Draht, die eher geistige Verbindung zur Musik, zum Text, zum Publikum. Letztlich treten die sechs Tänzerinnen und der eine Tänzer im Bunde laut Nicole Elisabeth Schillinger so auch in Kontakt mit sich selbst und erfahren, wie sie sich und was sie mit ihrem Körper ausdrücken können.
Publikum entscheidet, welche Choreografien laufen
Zwischen 17 und 25 Jahre sind die Jungen Performer Mülheim alt. „Das ist eine Altersgruppe, für die nicht viel angeboten wird, die aber ein großes Interesse hat, mal etwas anderes auszuprobieren, die mehr will“, sagt die Choreografin. Dieses Mehr bietet das Tanztheater. Denn die Vorbereitungen und Proben sind aufwändig. „Wir hatten zuerst ein halbes Jahr Training, um uns körperlich vorzubereiten“, sagt Nicole Elisabeth Schillinger. Auch Stimmtraining gehörte zum Probenpensum, denn auch gesprochener Text ist Teil der Inszenierung. Doch der Fokus liegt klar auf der Bewegung. Die Choreografie wurde gemeinsam erarbeitet, „ich gebe nur Impulse und setze das Material“, erläutert die Diplom-Theaterpädagogin.
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Entstanden sind neun Choreografien – eine für jeden Buchstaben im Titel „Konterakt“, hinzu kommt „die Ziehung“, also das „+Z“, was aber auch für Zuschauer stehen könnte. Denn: „Das Publikum entscheidet, welche Choreografien laufen“, erläutert Nicole Elisabeth Schillinger. In „drei Runden“ werden sie auf die Bühne gebracht, immer individuell. „Jeder Abend ist anders“, fasst es die Gründerin von Theater-Tanz-Performance (ttp) zusammen. Für die Tänzerinnen und den Tänzer ist das eine besondere Herausforderung: „Sie müssen wach und flexibel sein.“ Kontakt aufzunehmen, ist eben immer eine Herausforderung.