Mülheim. .

Vorne fahren täglich tausende Autos vorbei, doch die Kunst bleibt ihnen verborgen. Nur, wer den Seiteneingang benutzt, den kleinen Weg entlang läuft, die Stufen hinauf geht, durch das offene weiße Holztor den Garten betritt und über die kleine Rembrandt-Brücke schreitet, findet sie: die Tür des alten Fachwerkhauses in der ersten Etage.

Hinter ihr werkelt und malt die Künstlerinnen-Gemeinschaft der Fünte. Während die untere Etage des historischen Gasthauses und Kulturzentrums an der Gracht 209 – direkt neben der B1 – vielen Mülheimern schon bekannt ist, arbeiten die sechs Künstlerinnen in der ersten Etage weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt. Das soll sich nun ändern.

Einladung zum offenen Atelier

Jeden ersten Sonntag im Monat laden sie gemeinsam zum offenen Atelier ein. Besucher können sich von 13 bis 18 Uhr bei Kaffee und Gebäck in den Werkstätten und Ateliers über die Arbeiten informieren. Doch auch die Künstlerinnen selbst haben so Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen. „Die anderen sind fast alle berufstätig und kommen nur abends“, sagt Silvia Walkenbach-Mast, die ihre Objekte und Skulpturen hauptberuflich erstellt und als einzige „eigentlich immer“ in der Fünte ist. „Zusammen macht es aber mehr Spaß und es entstehen Synergieeffekte“, sagt die Mülheimerin.

Neben dem regelmäßigen offenen Atelier planen die sechs Künstlerinnen im Sommer ein Gartenfest. Außerdem träumen sie von einem Künstlerstammtisch, der einmal im Monat im Erdgeschoss der Fünte stattfinden soll. „Egal ob Literaten, Musiker oder Maler, alle sollen sich treffen, austauschen und vielleicht gemeinsame Projekte planen“, sagt Walkenbach-Mast.

Eine nette Gemeinschaft

Als erste bezog Marijke Hartmann-Luyten im Februar 2011 die Räume in der ersten Etage. Die anderen kamen nach und nach dazu. „Mittlerweile ist es eine nette Gemeinschaft geworden“, sagt Hartmann-Luyten. Dass es eine reine Frauen-Gemeinschaft ist, sei Zufall – oder „Fügung“, wie es Walkenbach-Mast nennt. Atelierhund Antje macht die Frauenbande perfekt. Die fünfjährige Mischlingshündin hat Französische Bulldogge und King Charles Cavalier im Blut und kommt aus Holland.

„Deswegen auch der Name“, erklärt Besitzerin Irene Hanisch-Schulten. Es scheint aber eine weitere Gemeinsamkeit zu geben. Neben Irene Hanisch-Schulten, Silvia Walkenbach-Mast, Sylvia Thielsch-Jung, Marijke Hartmann-Luyten und Gabriele Wahle-Conrady trägt nur Margarita Schöls keinen Doppelnamen. Wie sie es in die Künstlerinnenriege geschafft hat, bleibt ihr Geheimnis. Es muss wohl Fügung gewesen sein.