Mülheim. .

Die Sanierungsarbeiten im städtischen Tierheim in Raadt werden in gut einer Woche beginnen. „Am 22. Oktober soll der Bagger vor der Tür stehen“, sagt Heidrun Schultchen, die erste Vorsitzende des Mülheimer Tierschutzvereins erleichtert. „Darüber sind wird glücklich.“ Die Tierschützer haben jahrelang dafür gekämpft, erst im Sommer wurde eine Vereinbarung mit der Stadt erreicht.

Gesamtkosten von rund 470.000 €

Wie berichtet, beteiligt sich der Tierschutzverein mit 200.000 Euro an den Gesamtkosten von rund 470.000 €. Im ersten, im größten Bauabschnitt werden die Innenzwinger für die Hunde komplett erneuert, da sie nicht mehr tierschutzgerecht sind. Am Ende ­haben die Fundhunde dort mehr Platz: Aus sieben Zwingern werden in Zukunft fünf, was eine Fläche von 20 qm für einen großen Hund oder zwei kleinere bedeutet. Auch werden die Tiere künftig mehr Ruhe haben, weil sie durch die geschlossenen Zwinger (mit Außenbereich) Rückzugsmöglichkeiten bekommen.

Die Arbeiten an den Zwingern werden bis zu sechs Monate dauern, der umzubauende Trakt des 1961 gegründeten Tierasyls muss komplett entkernt und neu gebaut werden. Aus Kostengründen wird die ­Sanierung gestreckt: In weiteren Bauabschnitten kommt der Umbau der Quarantänezwinger und des Außengeländes an die Reihe.

Viele Tiere wurden ausgelagert

Solange darin gebaut wird, ist es im Tierheim an der Horbeckstraße noch enger als zuvor, vor allem für die fast 80 Katzen, die dringend auf ein liebevolles Zuhause warten. 17 Hunde wurden bereits an Tierheime in Essen, Duisburg, Gelsenkirchen und Düsseldorf abgegeben, weil während der Umbauphase die nötigen Zwinger fehlen. Die Tiere kommen nicht wieder nach Mülheim zurück, sie werden von den anderen Städten aus vermittelt.

Elf Hunde sind aber noch in Mülheim in der Vermittlung, einige davon leben seit vielen Jahren im Tierheim. Darunter sind große ­Tiere und Hunde, deren Haltung mit gesetzlichen Auflagen verbunden sind. Wir stellen einige von ­ihnen auf einer Sonderseite vor.

Futterspenden sind eine große Hilfe

Weil es am Tierheim keine ­Zufahrt gibt, werden die Baufahrzeuge teils auch durch den Garten der Tierheimleiter Friedhelm und Marion Niederdorf rollen müssen, eine Schotterrampe wurde schon aufgefüllt. Die Öffnungszeiten im Tierheim ändern sich allerdings nicht, denn die Arbeit geht weiter.

Viele Mülheimer unterstützen ihr Tierheim, manchmal auch nur mit einer Futterspende, wofür in ­einigen Supermärkten extra Sammelboxen aufgestellt worden sind. Ist die Box voll, holt das Tierheim sie ab. „Das ist eine große Hilfe für uns“, betont Marion Niederdorf.