Mülheim. .

Der Mülheimer Tierschutzverein setzt sich seit Jahren für den Umbau des Städtischen Tierheims ein – auch finanziell. Doch der Umbau verzögert sich.

200.000 Euro will der Verein für die Renovierungsmaßnahmen übernehmen, außerdem gibt es eine zweckgebundene Erbschaft von 100.000 Euro, die für das Tierheim verwendet werden soll. Etwa 472.000 € seien für den Umbau veranschlagt, so der Tierschutzverein, auf die Stadt käme somit ein Kostenanteil von 172.000 Euro zu. Noch zu Jahresbeginn freuten sich die Tierschützer, dass die nötigen Umbauarbeiten im Sommer 2012 beginnen und ein Jahr später beendet sein sollten. Der Vertragsabschluss mit der Stadt über die geschäftlichen Rahmenbedingungen habe kurz bevorgestanden.

Baustart verzögert sich bis Herbst

Doch der Baustart verzögert sich nun bis mindestens in den Herbst, und aus einem Bauabschnitt werden zwei, aus Kostengründen. Das habe die Verwaltung dem Tierschutzverein mitgeteilt, sagte Vereinsvorsitzende Heidrun Schultchen. „Wenn die Bauarbeiten nun über vier Jahre gehen – das ist ein Ding der Unmöglichkeit“, ärgert sie sich. Denn vor allem der Hunde-Bereich müsse dringend umgebaut werden.

„Die Zwinger sind viel zu eng und zu klein. So können keine Hunde mehr untergebracht werden. Die sind ja nicht nur ein paar Stunden da“, sagt Schultchen. Die Hundehaltung verstoße gegen das Tierschutzgesetz, ist sie überzeugt. „Wenn es sich um ein privates Heim handeln würde, müsste der Amtstierarzt eingreifen.“

Zwei Bauabschnitte über vier Jahre

Stadtsprecher Volker Wiebels bestätigte, dass aktuell zwei Bauabschnitte über vier Jahre angedacht sind. Der erste von 2012 bis 2013, der zweite von 2014 bis 2015. „In einem Bauabschnitt ist das finanziell nicht zu machen“, verweist er auf die Haushaltslage der Stadt. Dass der Hundebereich zu den „dringendsten Sachen“ gehöre, weiß auch die Stadtverwaltung, alles weitere hänge aber von der Haushaltsentwicklung ab. Im Mai, schätzt Wiebels, könne man mit der Ausschreibung der Arbeiten beginnen, wenn feststehe, wie viel Geld ab Herbst verbaut werden könnte.

Den Tierschützern dauert das alles zu lange. Sie sind enttäuscht. „Uns wurden von der Stadt Zusagen signalisiert“, beklagt Heidrun Schultchen. „Darauf haben wir uns verlassen.“ Hergerichtet werden müsste nicht nur dringend der Innenbereich für die Hunde mit den Zwingern und der Quarantänestation, auch der Außenzwinger und die beiden Auslaufbereiche seien in einem sehr schlechten Zustand. Das Tierheim, das Fundtiere aus Oberhausen und Mülheim aufnimmt, stammt aus den 60er Jahren.

465.000 Euro Umbaukosten für den Hundebereich

Allein für den Hundebereich seien 465.000 € Umbaukosten nötig, schätzt Schultchen. Vom Katzenhaus oder dem Bereich, den die Besucher betreten, sei noch gar keine Rede. „Das ist seit Jahren überfällig“, ärgert sich Schultchen über die Verzögerungen. Die Stadtverwaltung hätte daran denken müssen, dass auch dafür Geld da sein müsste, meint die Vereinsvorsitzende. „Nach den bisherigen Erfahrungen befürchte ich, dass es mit dem Umbau auch in diesem Jahr nicht klappt.“