Mülheim. .

„Hunde in total engen, dunklen Boxen“, macht Helga Brune ihrem Ärger Luft: „Das kann doch so nicht weitergehen.“ Die Mülheimerin, die ehrenamtlich im Tierheim aushilft und Hunde ausführt, befürchtet, dass die schon lange nötige und bereits politisch beschlossene Sanierung des Tierheimes gar nicht mehr realisiert wird. „Ach, da wird doch überhaupt nichts umgebaut“, meint Helga Brune.

Dem widerspricht Stadtsprecher Volker Wiebels. „Der Umbau wird nicht verschoben, sondern er geht in mehreren Bauabschnitten vonstatten und erstreckt sich über mehrere Jahre.“ In ihrer Finanznot habe die Stadt die Eigenmittel nicht. 472.000 Euro kostet die Modernisierung, die Stadt soll 164.000 Euro dazuschießen. Das Tierheim kann die stark sanierungsbedürftige Anlage in Raadt durch Spenden von Tierschützern und einen größeren Nachlass schultern, aber ganz ohne Finanzspritze der Stadt geht es auch wieder nicht. Ende April stimmte der Hauptausschuss einer Vereinbarung zwischen Stadt und Tierschutzverein zu, dass der längst überfällige Umbau ermöglicht wird.

Viele Mängel am Gebäude

Der Tierschutzverein kritisiert, dass durch die Verzögerung einerseits die Kosten höher ausfallen und andererseits die Tiere noch länger in den maroden Zuständen leben müssen. Am Gebäude aus den 1960er-Jahren hat der Zahn der Zeit genagt, Heizungsleitungen, Sanitäreinrichtungen und Elektroinstallationen müssen neu gemacht werden. Ein Thema ist auch der Brandschutz.

Insgesamt steige die Verweildauer im Tierheim. „Ein Hund“, sagt Helga Brune, „ist schon seit über zehn Jahren da.“ Trotzdem hätten die Tiere noch Glück, „denn alle Mitarbeiter kümmern sich toll um sie“. Helga Brune will sich dafür einsetzen, dass die Umbauarbeiten so schnell wie möglich beginnen können: „Die Gelder, die der Stadt fehlen, müsste man doch zusammenbekommen“. Sie setzt auf die Tierfreunde in Mülheim: „Wenn alle ein paar Euro geben, dann haben wir das Geld doch zusammen.“