Saarn. .

Maya läuft mit Stöckelschühchen über den Boden und hat sich ein rotes Gewand umgeworfen. „Ich bin eine Prinzessin“, sagt sie. Ihre Spielkameraden sitzen bastelnd am Tisch oder spielen auf dem Boden mit Autos. Dafür, dass hier 22 kleine Kinder spielen, ist es außerordentlich ruhig. Das liegt vermutlich daran, dass die Schweinchengruppe jetzt auch noch einen Nebenraum zur Verfügung hat, der die Spiel- und Erlebnisfläche erweitert. Vielleicht liegt es aber auch am hohen Besuch, der sich für den Freitagmorgen angesagt hat.

Kita „zukunftssicher aufstellen“

Vier Monate wurde angebaut, geschuftet und renoviert. Jetzt sind Vertreter der Stadt und der Katholischen Kirchengemeinde gekommen, um die Kita offiziell einzuweihen. Außerdem werden die neuen Räume von Weihbischof Franz Grave gesegnet.

Das Angebot des Familienzentrums, das der Essener Contilia-Gruppe angehört, umfasst jetzt ein großzügiges Raumangebot für Kinder im Alter von sechs Monaten bis zum Schuleintritt. „Die Einrichtung hatte vorher noch ein Raumprogramm aus den 70er-Jahren“, sagt Contilia-Vertreter Thomas Behler. „Deshalb haben wir uns entschieden, die Kita zukunftssicher aufzustellen und der Stadt Mülheim dabei zu helfen, die Versorgung der Unter-Dreijährigen zu stemmen.

Finanziert durch Mittel des Landes, der Stadt und des Trägers

Um dafür die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, mussten Schlafräume, Wasch- und Wickeltische eingerichtet werden. 180 Quadratmeter mehr stehen den Kindern durch den Anbau nun zur Verfügung. Doch auch der bisherige Teil des Gebäudes wurde renoviert. „Wir haben jetzt viel mehr Platz“, freut sich Erzieherin Jennifer Trapp. Die Kleinen bräuchten einfach mehr Bewegungsfreiraum, um sich frei zu entfalten oder auch mal zu entspannen. Der zweijährige Sam auf ihrem Arm reibt sich schon die Augen. „Schlafen“, sagt er, dabei ist es erst 10.50 Uhr. „Zwei Kinder gehen jeden Tag um halb zwölf schlafen, ein älteres Kind nach dem Mittagessen“, erklärt Susanne Bednorz, Praktikantin im Anerkennungsjahr. Früher war das nicht möglich.

Die Zweijährigen seien schon da, aber ab wann die sechs Monate alten Kinder aufgenommen würden, stehe noch nicht fest, so Leiterin Andrea Rosin. „2013 oder 2014“. Fast 600 000 Euro haben die Renovierung und der Neubau gekostet. Finanziert wurde das durch Mittel der Länder, der Stadt Mülheim und Eigenmittel des Trägers.

Betreuungsbedarf ist sehr groß

Der Betreuungsbedarf im Stadtteil für Kinder unter drei Jahren ist laut der Leiterin der Einrichtung, Andrea Rosin, sehr groß. „Wir haben hier in Saarn das größte Neubaugebiet Nordrhein-Westfalens“.

Die Leiterin weiß um die neuen Herausforderungen: „Die Pflege ist eine ganz andere, die Betreuung ist viel intensiver.“ Um auf die Kleinen vorbereitet zu sein, werden die Erzieherinnen noch weitergebildet.