Mitte. . Ökumenischer Betriebskindergarten von Augusta-Kliniken und Kath. Klinikum soll vor allem Frauen helfen, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen

„Wir tun das hier als Zukunftsvorsorge für unsere Einrichtungen und unsere Mitarbeiter.“ Das betonte der Geschäftsführer des Kath. Klinikums, Franz–Rainer Kellerhoff, als er offiziell die neue Kindertagesstätte Teylestraße 16 als ersten Betriebskindergarten in der Stadt eröffnete. Der Pflegeberuf und die zukünftige Ärzteschaft (mit zwei Dritteln Frauen unter den Studierenden) sei weiblich, so Kellerhoff weiter: „Deshalb müssen wir unseren Mitarbeiterinnen helfen, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Eine U3-Einrichtung ist da ein Mosaikstein.“

Federführend bei Planung und Umbau der ehemaligen kath. Kindertagesstätte waren die Augusta-Kliniken. Deren Geschäftsführer Ulrich Froese, freut sich ebenfalls über die neue „tolle“ Einrichtung. „Diese Kindertagesstätte ist beispielhaft für die gute ökumenische Zusammenarbeit an der Basis“, lobt er mit kritischem Blick auf die Abgrenzung der kath. und ev. Kirche voneinander. „Als große Kliniken ist es uns wichtig, uns bei fehlenden Bildungseinrichtungen zu engagieren“, so Froese weiter. Er spielt damit auf den Bau von Einrichtungen für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren an, deren gesetzlich vorgeschriebener Ausbau derzeit in der Stadt stockt. Sein Fazit: „Jetzt, wo wir hier in Fahrt gekommen sind, werden wir uns bei Bedarf weiter für Kinder einbringen.“

Die beiden Geschäftsführer übergaben im Anschluss der neuen Einrichtungsleiterin Cordula Budde und ihren sieben Mitarbeiterinnen symbolisch den Schlüssel.

„Das war ein richtiger Turbobau“

Die Kindergartengemeinschaft im Ev. Kirchenkreis Bochum ist aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen Träger der U3-Einrichtung. Sie organisiert damit den Betrieb. Deren Geschäftsführer Michael Both lobt die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und den Kliniken bei der Verwirklichung der Tagesstätte auf rechtlichem Neuland. Zum Umbau erklärt Both: „Wir haben erst im Mai damit angefangen. Das wurde ein richtiger Turboausbau.“ Er lobt auch Kindergartenfachberaterin Dagmar Reuter, die geholfen habe, die Einrichtung zu einem Ort frühkindlichen Lernens auszubauen.

„Was anfangs ein Dreckloch war, ist nun aufgeblüht“

„Die Einrichtung ist toll geworden“, findet auch Hermann Päuser, der Vorsitzende des städtischen Jugendhilfeausschusses. „Drei Mal war ich in den letzten Jahren seit 2009 hier: zur Diskussion mit empörten Eltern bei der Schließung der Einrichtung durch den kath. Zweckverband, Anfang 2011 bei den ersten Planungsgesprächen und jetzt. Was anfangs eher ein Dreckloch war, ist nun aufgeblüht. Ein toller Erfolg.“