Mülheim.
Mit einer riesigen Teetasse will Sabine Mann ihren Titel verteidigen. Die Vorjahressiegerin tritt beim 2. Mülheimer Schaufensterwettbewerb mit einer „Reise ins Wunderland“ gegen 40 andere Teilnehmer an. Wie bei der erfolgreichen Premiere des Wettbewerbs, werden die Fenster von Ladenlokalen in der Innenstadt unter anderen von Designern, Künstlern oder Fotografen gestaltet – und von Schülern.
Erstmalig werden in acht Fenstern künstlerische Ergüsse von Schülern der Willy-Brandt-Schule, der Otto-Pankok-Schule und der Realschule Broich auf neugierige Blicke der Passanten warten. „Wir sind stolz, unser Werk präsentierten zu können“, sagt Oliver Kussel aus Klasse 10 der Willy-Brandt-Schule.
Oliver und seine Klassenkameraden treten gegen die Teekannen mit goldener Rüstung, Schwert und Drachen an. „Es wird auch eine Prinzessin geben“, verrät Beata Mordeja, „aber nichts mit Pink“, zerstreut die Kunstlehrerin alle Hoffnung auf Kitsch. Drache, Prinzessin und weiteres aus Gold werden zum Wettbewerbsstart ab Samstag, 8. September, im Schaufenster des Second-Hand-Ladens U.T.A auf der Wallstraße warten, „alles in Gold, Silber und Weiß“, sagt Oliver, passend zum Werkstitel „Goldmaries Kleiderschrank“.
Jugend für Innenstadt begeistern
Wie im Vorjahr lautet das Motto für die Fenster wieder „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist ...“. Im Falle des Reisebüros Thomas Cook wird das „Mehr Meerperspektive“ sein, so der Titel des von Schülern der Realschule Broich gestalteten Fensters. Bis auf ein „Papierschiff“, das die Schüler zum Pressetermin mitgebracht haben, wollen sie noch nicht verraten, was in dem Schaufenster zu sehen sein wird.
Mit der Einbindung von Schulklassen will die Mülheim und Business GmbH (M&B) als Veranstalter erreichen, dass vermehrt junge Menschen den Weg in die Innenstadt finden: „Wir wollen jünger werden“ sagt Jürgen Schnitzmeier. Der M&B-Geschäftsführer hofft, dass die teilnehmenden Schüler, Freunde und Bekannte für ihre Werke und die Innenstadt begeistern.
Ob jung oder alt, wer sich die 41 Schaufenster des Wettbewerbs ansehen will, muss lange Wege in Kauf nehmen. Auch an den Rändern der Innenstadt, an der Schloßbrücke und am Dickswall sind Schaufenster mit dabei. „Wir wollten keine Kaufleute ausschließen“, sagt Hermann-Josef Pogge von der Werbegemeinschaft Innenstadt (WGI). Die Vielfalt der Themen ist ähnlich umfangreich: „Schmelzig“, „Alte Sicherheit“, Die Lösung ...“, lauten einige der offen gehaltenen Schaufenster-Titel. „BVB-Schaf“ ein weitere Fenster-Titel, bei dem man schon recht eindeutig erahnen kann, was einen erwartet, oder?
Kostenlose Führungen
Wie es sich für eine umfangreiche Ausstellung künstlerischer Werke gehört, werden auch spezielle Führungen zu den Schaufenstern angeboten. Das Mülheimer Stadtmarketing bietet drei kostenlose Rundgänge zu unterschiedlichen Themen an. Jeweils freitags um 18.30 Uhr geht es ab dem Eingang Wertstadt (Leinweberstraße 15) für knapp zwei Stunden unter Anleitung durch das Atelier Innenstadt, mit dabei eine Führung zu den Schaufenstern der teilnehmenden Schulklassen, sowie eine zum Schwerpunkt Mode und Wohnen.
Ein weiteres Novum ist in diesem Jahr der Bürger-Preis. Über Stimmkarten kann jeder beim „Bürger-Voting“ bis zum 1. Oktober für sein Lieblingsschaufenster abstimmen.
Neben dem Bürger-Voting wird eine sechsköpfige Jury die besten drei Schaufenster küren und insgesamt 1000 Euro Preisgeld vergeben. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt am Freitag, 5. Oktober. Sieger und alle anderen Schaufenster, können dann noch bis Samstag, 6. Oktober bestaunt werden.
Neben Sabine Mann treten auch die beiden Zweitplatzierten des 1. Schaufensterwettbewerbs wieder an: „Wenn ich was für die Innenstadt machen kann, dann mache ich das. Einfach machen!“, sagt Peter Helmke, der sich im Vorjahr mit Oliver Hilterhaus den zweiten Platz geteilt hat.