Die strahlende Siegerin passte so ganz in das Bild, das sie ihrem Partnergeschäft in der Innenstadt für den vergangenen Monat verpasst hat: Sabine Mann hat mit ihren Strahlemännern, -frauen und -kindern beim Käse-Meister den ersten Schaufenster-Wettbewerb in der Innenstadt gewonnen. Ja denn mal: Cheese!
Hoch zufrieden zog gestern Initiatorin Daniela Städter von der Wirtschaftsförderung Bilanz der Aktion: 36 Fenster an der Wallstraße, am Kohlenkamp und Löhberg waren von Kreativschaffenden inszeniert worden – Händler und Kreative sind begeistert, so manche Passanten waren entzückt bis staunend vor den mitunter eigenwilligen Dekorationen stehen geblieben, die dem alten Kinderspiel-Motto folgten: „Ich sehe was, was du nicht sieht, und das ist . . .“
. . . etwa dieses erfrischende Lächeln, das Designerin Sabine Mann („Die Mannschaft“) ihren Probanden beim Foto-Shooting für die etwas andere Gestaltung des Schaufensters beim Käse-Meister am Kohlenkamp entlockt hat. Allein dem, der im Vorbeigehen die quietschfidelen Porträts in den Blick nimmt, ist ein Schmunzeln entlockt. Im Spiegel ließ sich der Aufruf zum „Cheese“ gleich selbst verwirklichen.
Das hat die sechsköpfige Jury, die am Donnerstag bei strömendem Regen alle 36 teilnehmenden Schaufenster mit Punkten bewertete, überzeugt. „Sabine Mann ist eine sehr klare, verständliche und fokussierte Fenstergestaltung unter Einbeziehung der vorbeigehenden Passanten gelungen“, sagte Bernd Hermes (Sparkasse). Die Jury lobte die gelungene Verbindung zwischen Deko-Idee und dem Käsehandel, der dahinter steckt.
Am Ende hatte Sabine Mann nur knapp die Nase vorn beim Wettbewerb. Ihre Hälfte des vom Unternehmen Menerga gestellten Preisgeldes von 500 Euro will Mann der Mülheimer Tafel spenden. Den zweiten Platz teilen sich die Künstler Peter Helmke und Oliver Hilterhaus. Helmke hatte in der Trüffel-Ecke ein komplettes Fenster bespielt – mit Kaffeebohnen, seinen mit Grafit und Tusche bemalten Kaffee-Pads und Gucklöchern, in denen Pralinen des Geschäfts zu entdecken waren. Hilterhaus mag’s schrill, hat Barbiepuppen im Pelz-Atelier in Szene gesetzt. Natürlich im passenden Outfit.
Der Wettbewerb, der unter dem Dach des Festivals „Kreative Klasse Ruhr“ lief, so Chef-Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier, sei sicher nicht das Mittel, die strukturellen Probleme der City zu lösen. Er gebe aber „Fahrt- und Rückenwind“. So soll er im kommenden Jahr, ausgedehnt auf weitere Straßen und Teilnehmerkreise wie etwa Schulen, eine Wiederholung erfahren. Sabine Mann, Peter Helmke und Oliver Hilterhaus jedenfalls sind Feuer und Flamme, wieder mitzumachen. Oliver Hilterhaus hat schon die Kooperation mit einem Geschäftsmann, der mit Nahrungsmitteln hantiert, ins Auge gefasst. „Eine Barbie würde zur Languste werden“, sagt er mit verschmitztem Grinsen. „Oder zur Bratwurst . . .“ Sabine Mann hat sich noch nicht festgelegt, will sich aber „jeder Herausforderung stellen“.
Am Samstag, 17. Oktober, stehen die letzten zwei Aktionen zum Wettbewerb auf dem Programm. Am Kohlenkamp werden Gewinnerin Sabine Mann und Fotograf Andreas Köhring ein Foto-Shooting arrangieren (10.30-13.30 Uhr). Und im First-Reisebüro an der Wallstraße gibt es eine Finissage zum Thema Kreuzfahrten (10-14 Uhr).