Mülheim. .
Der neue Schulleiter Magnus Tewes wird noch eine ganze Weile mit der Baustelle leben müssen – genauso wie sein Kollegium und die 1000 Schülerinnen und Schüler der Karl-Ziegler-Schule. Bei einem Rundgang mit Immobilienchef Frank Buchwald sowie Vertretern der Ingenieurfirma und der Züblin AG brachte sich die SPD-Ratsfraktion auf den neuesten Stand. Bekanntlich wird das Gymnasium – wie die Willy-Brandt-Schule in Styrum und die Luisenschule in Holthausen – als ÖPP-Projekt kernsaniert.
Als ÖPP-Projekt kernsaniert
Die Sanierungsarbeiten, erläuterte Frank Buchwald, dürften an der Schule in der Stadtmitte noch bis Ostern 2013 dauern, und damit drei Monate länger als geplant. Und rund 3,5 Mio Euro teurer als die ursprünglich kalkulierte Summe von 16 Mio € wird es auch. Was nicht ursächlich mit dem vor den Ferien an den Schulcontainern gelegten Feuer zusammenhängt.
Sondern damit, dass es Verzögerungen gab, die in der Bausubstanz begründet sind, und die man zuvor nicht überblicken konnte. So musste etwa die Tragfähigkeit mancher Decken gewährleistet werden, und in den Klassenzimmer hielt der Putz nicht, was er versprach, so dass auch hier eine neue Lösung gefunden werden muss. Und das kostet eben extra.
90.000 bis 100.000 Euro mussten investiert werden
Extra kostet aber auch die Brandstiftung an den Containern, in denen in der Bauzeit der Unterricht stattfindet und die kurz vor den Ferien durch das gelegte Feuer unbenutzbar waren. Geschätzt 90.000 bis 100.000 Euro mussten investiert werden, bis das Containerdorf wieder für den Unterricht genutzt werden kann, darin sind die aufwendigen Reinigungsarbeiten mit enthalten.
Die unteren Container beider Gebäudekomplexe werden noch ausgetauscht, die angekokelten Fassaden teilweise erneuert. Ende nächster Woche soll das geschehen, bis zum Schulbeginn hofft Tewes, die Räume wieder nutzen zu können.
Lieferschwierigkeiten und Platzprobleme
Neben Lieferschwierigkeiten für Sonderanfertigungen ist es auch ein Platzproblem: Derzeit steht der enge Hof voll mit den neuen Fenstern, die gerade in die kernsanierten Klassenzimmer eingebaut werden. Und um an die unteren Container kommen zu können, muss ein Kran die obersten erst mal abgebaut haben. Weil es so wenig Platz gibt auf dem Gelände der innerstädtischen Schule, mussten viele einzelne Bauabschnitte geplant werden, und das dauert eben länger. Die Willy-Brandt-Schule ist fertig saniert, die Luisenschule wird es demnächst.
Neue Geräte für die Turnhalle
Doch das, was schon beendet ist am Karl-Ziegler-Gymnasium, begeisterte die Politiker: Die moderne Mensa bietet auch Ganztagsschülern viel Platz. Die Turnhalle bekam neue Geräte, gedämmte Decken und Prallwände sowie einen flächenelastischen Sportboden und riecht nach Neubau und nicht nach der unverwechselbaren Mischung aus Schülerschweiß, Magnesia und alten Gummimatten.
Der neue naturwissenschaftliche Trakt verfügt über einen modernen Chemieraum mit Abzug und Tischen ohne die alten Kachelplatten. Der Laie erkennt kaum, dass so ein Raum so viel kosten kann, wie ein Einfamilienhaus.
Barrierefrei wird die Karl-Ziegler-Schule am Ende der Umbauarbeiten nur teilweise sein, die Hanglage ist ein Grund dafür.