Mülheim. .
Spielen und Herumtollen: Für viele Kinder in Holthausen ist der Hof der Luisenschule ein willkommener Spielort im Viertel – auch nach dem Schulbetrieb und am Wochenende. Doch der könnte bald schon nicht mehr für Kinder zugänglich sein, befürchtet WAZ-Leser Thomas Knodt.
Denn um den bislang frei zugänglichen Schulhof wird ein 1,70 Meter hoher Zaun gezogen. Nach 16 Uhr, wenn der Schulbetrieb beendet ist, sollen angeblich die Tore verschlossen werden.
„Sind das die Auswirkungen der Partnerschaft von Stadt und Strabag Real Estate?“, fragt Knodt, und hofft, dass nun wirtschaftliche Interessen nicht über die der Kinder gestellt werden. Strabag saniert als so genanntes Public-Private-Partnership-Projekt (PPP) in Mülheim drei Schulen: Karl-Ziegler-, Willy-Brandt- und Luisenschule. Die Stadt Mülheim soll dabei 7,5 % (8 Mio. Euro) an Bau- und Betriebsleistung sparen, als wenn sie es selbst umgesetzt hätte – so die Angaben des Unternehmens. Dafür darf die Strabag das Gebäude für 25 Jahre bewirtschaften.
Zaun soll Gelände vor Vandalismus schützen
Auf mehrfache Anfrage der WAZ schweigt das Unternehmen. Einen Zaun um den Schulhof hat es bislang nicht gegeben, nimmt hingegen Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservice der Stadt, die Maßnahme in Schutz: Der Zaun soll das Gelände vor Vandalismus schützen, nicht vor spielenden Kindern, „denn wir haben festgestellt, dass Schulgelände ohne Zaun deutlich stärker von Graffiti und zerstörten Fensterscheiben betroffen sind.“
Kinder und Jugendliche sollen aber weiterhin jeden Tag auf dem Gelände spielen können „bis es dunkel wird“. Erst dann werde der Schulhof abgeschlossen. Bis Anfang Herbst 2012 sollen die Bauarbeiten an der Luisenschule beendet sein.
Anwohner Thomas Knodt hat Zweifel, denn auf dem Schulgelände wohne kein Hausmeister mehr. „Jeden Tag und am Wochenende soll jemand dort morgens auf- und abends abschließen? Kann ich mir nicht vorstellen.“