Mülheim. . Luisenschule top, Realschulen bleiben stark, Hauptschule am Hexbachtal gewinnt gegen den Trend – und das bei insgesamt weniger Kindern in der Stadt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen, die gestern endeten.

Für Schulen sind Anmeldungen zum neuen Schuljahr stets auch so etwas wie ein Gradmesser: Wie gefragt sind wir am Markt der Bildungsangebote? Gefragt bleiben die Gymnasien, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr insgesamt weniger Anmeldungen erhielten. Damit liegt Mülheim nicht im Trend vieler Städte, wo der Zulauf an den Gymnasien weiter anstieg.

Lediglich die Luisenschule konnte sich nochmals auf nun 152 Anmeldungen steigern. Sie hat damit fast dreimal so viele Anmeldungen erhalten wie das Traditionsgymnasium Otto-Pankok. Es wird wohl auch in diesem Jahr wieder so sein, dass die Luisenschule nicht alle Kinder aufnehmen kann und diese dann das OP-Gymnasium verstärken.

Realschulen konnten Niveau halten

Warum die einen so stark, die anderen so schwach nachgefragt werden -- nicht immer sind Elternströme nachvollziehbar und erklärbar. Stärker gefragt als zuletzt sind die bilingualen Zweige am Gymnasium Broich und in Heißen.

Nahezu ihr Niveau vom Vorjahr konnten die drei Realschulen halten, während andernorts dieser Schultyp erstmals seit vielen Jahren Einbrüche erleben musste. Aber in anderen Städten ist die Diskussion um die Sekundarschule als neue Schulform viel weiter als in Mülheim. Mit jeweils über 100 Anmeldungen machten die Eltern deutlich, dass sie sich nach wie vor von der Realschule viel versprechen.

Mit Spannung haben viele auch in Politik und Verwaltung darauf gewartet, wie die beiden verbliebenen Hauptschulen abschneiden werden. Sie sind nicht wie in zahlreichen Nachbarstädten massiv eingebrochen. Die Hauptschule am Hexbachtal in Dümpten konnte sich sogar steigern. Mit 33 Anmeldungen und den noch acht behinderten Kindern, die im Zuge der Inklusion aufgenommen werden, schafft die Schule die erforderliche Zweizügigkeit auf Anhieb.

Nur noch Bedarf für eine Hauptschule

An der Hauptschule Eppinghofen, zu der am 22. April ein Bürgerentscheid über den Fortbestand erfolgt, sieht es nicht so aus, als gelänge noch die Zweizügigkeit: 15 Kinder wurden angemeldet, vier zugewiesen. Die Erfahrungen zeigen allerdings, dass es stets an Hauptschulen noch einige Nachmeldungen gab.

„Ohne Häme, aber die vorliegenden Zahlen bestätigen unsere Auffassung, dass es in Mülheim nur noch Bedarf für eine Hauptschule gibt“, erklärte die Vorsitzende des Schulausschusses, Meike Ostermann (FDP), gegenüber der WAZ. Trotz aller Werbeanstrengungen bis hin zum Ausbildungsversprechen gebe es an der Bruchstraße nicht den erforderlichen Zulauf. Eine Ratsmehrheit aus CDU, FDP, Grüne und MBI hatten das Auslaufen der Hauptschule Bruchstraße beschlossen, eine starke Initiative will diesen Beschluss wieder kippen.

Aus Sicht der Vorsitzenden des Schulausschusses stellt sich nach den Anmeldungen die Frage, ob bei den jetzt erfolgten Anmeldungen die Bezirksregierung überhaupt eine zweite Hauptschulen noch genehmigt.