Mülheim.

Das städtische Tierheim kann saniert werden. Der Hauptausschuss stimmte jetzt einer Vereinbarung zwischen Stadt und dem Tierschutzverein zu, die die überfällige Maßnahme ermöglicht.

Ohne die große finanzielle Unterstützung der Bürger durch Spenden an den Tierschutzverein und durch einen Nachlass wäre die stark sanierungsbedürftige Anlage in Raadt immer noch nicht zu erneuern gewesen. 472.000 Euro kostet die Modernisierung, 164.000 Euro steuert die Stadt dazu bei. Allerdings muss sie wegen der Finanznot den Betrag über vier Jahre strecken, weshalb sich die Sanierung so lange hinziehen wird.

Dem Tierschutzverein passt das gar nicht: „Das ist weder für die Tiere gut noch für die Finanzen“, kritisiert Heidrun Schultchen, Vorsitzende des Tierschutzvereins und fürchtet, dass sich durch die Verzögerung die Kosten weiter erhöhen.

"Haarsträubende" Arbeitsbedingungen

Die Bausubstanz des Gebäudes aus den 60er Jahren ist an vielen Stellen hinfällig, die Heizungsleitungen, Sanitäreinrichtungen und Elektroinstallationen müssen erneuert werden. „Haarsträubend“ seien die Bedingungen, unter denen das Personal zu arbeiten habe, klagt Heidrun Schultchen. Hinzu kommt: Nach neuen Gesetzen zum Tierschutz verstoße die Stadt im Bereich der Hundezwinger gegen geltendes Recht.

Der Stadt ist dies bewusst. Die Chefin des Tierheimes, Amtstierärztin Dr. Heike Schwalenstöcker-Waldner, hat längst auf die Probleme hingewiesen, die sich allein daraus ergeben, dass Hunde immer länger im Tierheim, oft Jahre, verbleiben. Beim dringenden Sanierungsbedarf sieht die Amtstierärztin aber auch das Problem des städtischen Immobilienservice, der für Brandschutz in Kitas ebenso wie für sichere, intakte Schulbauten sorgen müsse. Für alle reicht das Geld nicht.

Die Politik ist froh, dass die Maßnahme endlich angegangen wird. „Man kann“, sagt Dieter Wiechering (SPD), „den Einsatz der Bürger nicht hoch genug würdigen.“