Mülheim.
Der oberste Denkmalschützer der Stadt, Erich Bocklenberg, erklärte jetzt auch vor den Bezirksvertretern: Sonnenkollektoren auf den Dächern in der Siedlung Heimaterde würden das Erscheinungsbild ganz erheblich stören und der Denkmal-Satzung klar widersprechen.
Kollektoren an der Stelle machten auch jenseits des Denkmalschutzes keinen Sinn, so Bocklenberg: Viel zu klein seien die geneigten Dachflächen mit Giebeln für eine Anlage, die sich eines Tages auch mal bezahlt machen soll. Investitionen von rund 10 000 Euro würden sich erst nach 20 Jahren rechnen, hieß es aus Reihen der SPD. „Wenn dann die Dinger noch funktionieren.“ Der Siedlergemeinschaft, so Bocklenberg, könne man statt dessen bessere, geeignetere Maßnahmen zur Energieeinsparung und damit zum Umweltschutz empfehlen. Alles Maßnahmen, die die Optik der schönen Gartensiedlung nicht beschädigten.
Solaranlagen an geeigneten Flächen anbringen
Bei den Grünen stieß dies nicht auf Gegenliebe: „Sollten wir uns nicht freuen, wenn Bewohner so sensibilisiert sind und Umweltschutz praktizieren wollen“, fragte Katja Geißenhöner und hält wenig davon, im Konflikt zwischen Umweltschutz und Denkmalschutz das Alte zu bevorzugen.
Es gebe in der Stadt, so die SPD, schon genug Negativ-Beispiele für Solaranlagen, die ohne Rücksicht auf das Erscheinungsbild angebracht worden seien. Wenn, dann sollten auch Flächen an Gebäuden genutzt werden, die ausreichend groß seien.
Die Siedlergemeinschaft hatte sich in einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin gewandt mit der Bitte, den Denkmalschutz neuen Bedürfnissen anzupassen.