Mülheim. .
Hält das Wetter? Oder macht der Regen doch noch alle nass? Kann das Festival stattfinden? Ja, es ist alles gut gegangen. Der Auftakt der „Pollerwiesen“ im Naturbad in Styrum war gestern ein voller Erfolg. 5000 Leute feierten dort zu elektronischen Beats bis nach dem Sonnenuntergang.
„Es war die schwierigste Wetterentscheidung der letzten Jahre“, verkündete Festival-Chef Patrick Peiki auf der Bühne, „aber wir sind froh, wieder im Ruhrgebiet zu sein!“ Die Menge nahm seine Worte mit Begeisterung auf. Am Nachmittag gab das Wetter dann sogar noch viel mehr her als versprochen. Bei über 20 Grad und (fast) blauem Himmel kam in Styrum richtige Freibad-Stimmung auf: Auf den Wiesen wurden Decken ausgebreitet, zwischen den Bäumen eine Hängematte aufgebaut und die ersten männlichen Elektro-Fans hatten genug von ihren T-Shirts. Einige waren doch etwas vorsichtiger und zogen sicherheitshalber mal die Gummistiefel an.
Das Festival musste schon einmal abgebrochen werden
So viel Glück mit dem Wetter hatten die „Pollerwiesen“ nicht immer – im letzten Spätsommer fiel eine Veranstaltung in Mülheim buchstäblich ins Wasser und musste schon vorzeitig abgesagt werden.
Diesmal ging bis zum frühen Abend also alles glatt. Das freute auch die acht DJs des Elektronik-Festivals. Zwei Bühnen wurden im Naturstadion bespielt. Für den Mainfloor war ausschließlich das schwedische Label „Drumcode“ verantwortlich. Alan Fitzpatrick, Radio Slave, Aril Brikha und der Headliner Adam Beyer sorgten auf der großen Bühne für die Musik. Beyer ist schon fast so etwas wie ein Mülheimer Lokalmatador – in den letzten Jahren war der Schwede Stammgast hier auf der „Pollenwiesen“.
Am anderen Ende des Schwimmbades war eher Strandstimmung angesagt. Auf der „Truesoul-Area“ legten Ida Engberg, Joel Mull, Agaric und Tony Montana etwas entspanntere Musik auf. Passend dazu gab’s Beach-Bar, Cocktails und Sandstrand.
Elektronische Musik in entspannter Atmosphäre
Das Besondere an den „Pollerwiesen“ in Mülheim ist eindeutig der Veranstaltungsort. „Das Naturbad ist einfach eine riesige Freiluft-Arena und ein Traum“, meint auch Organisator Patrick Reiki. Die Atmosphäre auf dem Festival-Gelände war wohl auch deshalb ausgesprochen locker und familiär. Alle möglichen Leute waren dort vertreten – Hauptsache schrill und bunt gekleidet. Das hat auch dem Essener Takashi gefallen: „Es ist ziemlich entspannend hier.“
Von eventueller Müdigkeit nach einem langen Tanz in den Mai war den meisten Gästen der „Pollerwiesen“ auf jeden Fall nichts anzumerken. Es wurde ausdauernd getanzt. Und wer doch mal eine Pause brauchte, konnte die Füße für ein paar Minuten ins kalte Wasser des Naturbeckens halten. Solange die Abkühlung nicht von oben kam!