Appell des Mülheimer Ordnungsamtes - Fristen für Feste einhalten!
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Mülheim. .
Bisher rechnete man im Mülheimer Ordnungsamt grob mit 350 Veranstaltungen jährlich. 2011, im Jahr nach der Loveparade-Katastrophe, werden es wohl mehr werden – nicht, weil mehr gefeiert würde, sondern weil mehr Feste angemeldet werden.
„Uns werden nun Veranstaltungen bekannt, von denen wir vorher nichts wussten“, sagt Bernd Otto, stellvertretender Ordnungsamtsleiter. Kombiniert mit dem gestiegenen organisatorischen Aufwand bringt dies den zuständigen Mitarbeiter an den Rand der Belastungsgrenze. Deshalb appelliert Otto an alle Veranstalter: Bitte halten Sie die Fristen ein!
Bernd Otto sagt es deutlich: „Wir arbeiten mit dem Rücken zur Wand.“ Auch aus finanziellen Gründen ist lediglich ein Mitarbeiter für die Genehmigung von Veranstaltungen zuständig. Er koordiniert das Verfahren mit Behörden wie Polizei und Feuerwehr und ist Ansprechpartner für die Bürger. Dies sei der Grund für den umfangreichen Antrag, sagt Otto: Der Mitarbeiter braucht alles schriftlich, für Ortsbesichtigungen bleibt keine Zeit. Bei dieser knappen zeitlichen Kalkulation könnten Fristversäumer alles aus dem Takt bringen.
Sechs Monate vorher anmelden
Großveranstaltungen, die erstmalig stattfinden, müssen spätestens sechs Monate vorher angemeldet werden, andere Großveranstaltungen vier Monate vorher und alle anderen Veranstaltungen zwei Monate vorher. Grundsätzlich, sagt Otto, gibt es in Mülheim vielleicht fünf Großveranstaltungen: Reggae-Festival, Pollerwiesen, Rosenmontagszug, Saarner Nikolausmarkt und Kirmes.
Raver - Fest in Mülheim
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Dennoch könne man keine genaue Besuchergrenze ziehen, wo eine normale Veranstaltung endet und eine große beginnt. „Wenn sich 200 Leute treffen, aber das sind 200 Hooligans, macht das ganz schnell ganz viel Arbeit“, sagt Otto überspitzt, rät allen, sich im Zweifel lieber „falsch nach oben einzustufen“ und sich grundsätzlich so früh wie möglich ans Amt zu wenden. „Wenn Dienstag ein Antrag für Samstag reinkommt, ist das nicht mehr leistbar.“
Für das kommende Jahr hofft Bernd Otto auf Entspannung, darauf, dass sich bei allen Routine einstellt. Dabei verschweigt Otto nicht, dass es auch im Ordnungsamt Verbesserungspotenzial gibt: Die vorformulierten Anträge und Bescheide etwa seien schnell verfasst worden und müssten optimiert werden. „Im nächsten Jahr“, verspricht der stellvertretende Amtsleiter. „Momentan kriegen wir das nicht hin. Jetzt hauen wir nur raus, was wir raushauen können.“
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