Mülheim. . In Gelsenkirchen klagte eine Hundehalterin gegen die Stadt, weil sie ihren eingezogenen Hund wiederhaben wollte. Wie oft kommt es eigentlich in Mülheim vor, dass die Stadt Hundehaltern die Tiere entzieht? „Sehr selten“, sagt Stadtsprecher Wiebels.

Grundsätzlich könne das Veterinäramt, das zum Ordnungsamt gehört, bei mehreren Gründen eingreifen. Zum einen kann ein Tier eingezogen werden, wenn eine erhebliche Vernachlässigung des Haustiers vorliegt – „das gilt ja nicht nur für Hunde“. Vernachlässigte Tiere sind jene, erklärt Wiebels, die nicht vernünftig gehalten werden, deren Gesundheit gefährdet ist oder die gar misshandelt werden. Die Verwaltung kann zudem ein Tierhaltungsverbot aussprechen. Außerdem drohe dem Halter bei Vernachlässigung eine Anzeige. „In der Regel“, so Volker Wiebels, „bekommt der Halter das Tier nicht zurück.“ Wiebels spricht hier aber von höchstens ein bis drei Fällen im Jahr, die sich in Mülheim ereignen.

Hunde, die nach dem Landeshundegesetz als so genannte „gefährliche Hunde“ gelten, aber ohne die dafür gesetzlich vorgeschriebene gesonderte Erlaubnis gehalten werden, werden bei einer Kontrolle ebenfalls eingezogen.

Wenn Hunde sich extrem auffällig gebärden, etwa mit dem, was eine Behörde als „Beißvorfall“ bezeichnet, kann eine Verwarnung sowie eine Anlein- und Maulkorbpflicht verhängt werden. Das kann übrigens Hunde aller Rassen betreffen, egal, ob sie groß oder klein sind.

Erheblicher Beißvorfall

Sollte sich der Hundebesitzer nicht an die Anlein- und Maulkorbpflicht halten, „so verliert er seine Zuverlässigkeit“, sagt Volker Wiebels, und es drohe die Wegnahme von Amts wegen, eben der Einzug des Tieres. „Das kommt aber höchstens ein- bis zweimal im Jahr vor.“

Es werde von der Behörde aber schon unterschieden, ob der Hund vielleicht nur einmal gezwickt hat oder es sich um einen „erheblichen Beißvorfall“ handelt – bei letzterem wird der Hund sofort weggenommen.

Die behördlich eingezogenen Tiere werden in der Regel im Tierheim untergebracht . Es wird versucht, sie möglichst in sachkundige, liebevolle Hände weiter zu vermitteln.