Mülheim. . Vereinstierheime stehen derzeit schlecht da: Rückläufige Spendenaufkommen gefährden die Existenz von vielen Einrichtungen. Das Tierheim Mülheim tragen de Städte Mülheim und Oberhausen - große Angst vor finanziellen Engpässen gibt es hier nicht.

Die Existenz des Mülheimer Tierheims ist gesichert. Das bestätigte Stadtsprecher Volker Wiebels im Gespräch mit der WAZ.

Im Gegensatz zu den Vereinstierheimen, die derzeit von einer finanziellen Notlage durch rückläufige Spendenaufkommen bedroht sind, finanziert sich das hiesige Tierheim mit Mitteln der Städte Mülheim und Oberhausen.

„Die Städte übernehmen jeweils 50 Prozent der laufenden Kosten“

Tiere, die in Oberhausen gefunden werden, kommen in das Mülheimer Tierheim an der Horbeckstraße. Da das Heim eine städtische Einrichtung ist, verpflichten sich die Gemeinden, für die Pflege der Fundtiere aufzukommen. „Die Städte übernehmen jeweils 50 Prozent der laufenden Kosten“, so Wiebels. Darunter fallen Ausgaben für Futtermittel und Personal sowie für die Renovierung und Restaurierung des Hauses.

Marion Niederdorf, Leiterin des Tierheims, ist froh darüber, nicht mit den Problemen eines privaten Tierheims konfrontiert zu sein. Auch die Erhöhung der Hundesteuer sieht sie eher gelassen: „160 Euro, das klingt natürlich viel, aber über das Jahr verteilt ist der Betrag aufzubringen.“ Volker Wiebels hofft, dass durch die erhöhte Steuer nicht vermehrt Tiere ausgesetzt werden – die Gefahr bestünde jedoch. Denn die Vergünstigungen für Inhaber des Mülheim-Passes und einkommensschwache Bürger werden bis zum Jahr 2013 stufenweise abgebaut. Einen wahren Abgabegrund für Hundebesitzer kann Niederdorf darin jedoch nicht erkennen: „Wer sein Tier wirklich liebt, findet immer eine Lösung“.

Das Tierheim freut sich auch über Tierpaten

Spenden nimmt das Tierheim weiterhin gern entgegen, zum Beispiel bei der Tierbescherung, die immer am dritten Advent stattfindet: Mitarbeiter und Ehrenamtler verkaufen Kuchen zugunsten der Tiere, Besucher spenden Tiernahrung und Gutscheine für Tierfachgeschäfte. „Mit Futter sind wir gut versorgt“, berichtet Tierheimleiterin Marion Niederdorf. Auch die Futtermittelhersteller spendeten regelmäßig, und in Supermärkten stehen Spendenboxen bereit.

Neben der finanziellen Zuwendung freut sich das Tierheim auch über die Tierpaten, die nicht nur monatlich einen Betrag spenden, sondern sich vor allem um die Tiere kümmern. Rund 35 Tierpaten nehmen sich derzeit der Vierbeiner an. Katzen streicheln gehört genauso dazu wie Hunde ausführen. Manche Helfer kommen mehrmals wöchentlich vorbei, schwärmt Niederdorf.

Große Sorgen um die Zukunft des Tierheims scheinen also nicht angebracht.